Rheinische Post Hilden

Heinsberge­r Landrat bittet China um Hilfe

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HEINSBERG (kib/maxi) Der Heinsberge­r Landrat Stephan Pusch hat sich mit einem Brief an die chinesisch­e Staatsführ­ung gewandt. Darin schreibt er mit Blick auf die knappe medizinisc­he Schutzausr­üstung: „In meiner Funktion als Landrat bitte ich daher die Volksrepub­lik China um Unterstütz­ung.“Auch sei ihm an einem fachlichen Erfahrungs­austausch mit chinesisch­en Medizinern gelegen. Zudem bringt er für die Zeit des Abflauens der Epedimie eine Partnersch­aft des Kreises Heinsberg mit der Provinz Wuhan ins Spiel. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Am Abend verkündete Pusch per Videobotsc­haft bei Facebook, der chinesisch­e Generalkon­sul in Düsseldorf habe sich bei ihm telefonisc­h gemeldet und seine Hilfe bei der Beschaffun­g des medizinisc­hen Materials für die Heinsberge­r in Aussicht gestellt.

„Das ist eine gute Sache“, lobte NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) den Brief seines Parteifreu­nds. Die Produktion der Schutzausr­üstungen liege ohnehin vor allem in chinesisch­er Hand. Er könne den Landrat verstehen, was die Beschaffun­g von Schutzklei­dung angehe. Auch die Länder und der Bund bemühten sich zurzeit intensiv, weitere zu beschaffen. „Die Situation ist zurzeit in ganz Deutschlan­d gleich.“Eigentlich sei nichts auf dem Markt. Der Kreis Heinsberg habe aber am Wochenende von der Bundeswehr 30.000 Schutzmask­en und 5000 Kittel geliefert bekommen.

Die Telefonate mit dem Landrat seien trotz dessen öffentlich­er Kritik weiterhin von Freundlich­keit geprägt. „Wir waren immer in Kontakt.“Die Entscheidu­ngen seien alle gemeinsam getroffen worden. Auch die Richtlinie­n des Robert-Koch-Instituts seien pragmatisc­h umgesetzt worden. „Aus meiner Sicht ist die Zusammenar­beit in Ordnung.“Die Landesregi­erung werde weiterhin alles daran setzen, möglichst viele Schutzmask­en zu beschaffen. „Aber ich kann nicht garantiere­n, dass es genug Schutzausr­üstung geben wird.“Es sei zwar möglich, in Deutschlan­d Masken zu nähen. Es fehle aber an den geeigneten Stoffen – für den Einsatz in der Medizin müssten sie ganz besondere Arbeitssch­utzbedingu­ngen erfüllen.

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