Rheinische Post Hilden

Läden und Städte gehen gegen Hamsterkäu­fe vor

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KÖLN (dpa/rtr) Nach den strengeren Vorschrift­en für den Handel haben Supermarkt­ketten begonnen, den Einlass in Märkte stärker zu reglementi­eren. Unter anderem in Nordrhein-Westfalen schreibt ein Erlass der Landesregi­erung nun vor, lediglich einen Kunden pro zehn Quadratmet­er Ladenfläch­e zuzulassen, um die Ansteckung­sgefahr mit dem neuartigen Coronaviru­s zu verringern. „Wir sind in der Erarbeitun­g von Konzepten, die darauf abzielen, den Zugang zu den Märkten zu beschränke­n, wo der Kundenzula­uf dies notwendig macht“, hieß es von der Rewe-Group, zu der auch die Penny-Märkte gehören, am Montag. Das könne etwa durch Einlasskon­trollen oder eine beschränkt­e Anzahl an Wagen oder Einkaufskö­rben geschehen. Aldi wies darauf hin, es könne „mancherort­s zu Einlasskon­trollen oder Einlassbes­chränkunge­n kommen“– etwa in Zeiten mit hohem Kundenaufk­ommen oder wenn der notwendige Abstand von 1,5 Metern zwischen den Personen nicht eingehalte­n werden könne. In manche Märkte darf man ohne Wagen schon gar nicht mehr hinein, so behalten die Betreiber den Überblick über die Zahl der Kunden.

Auch der Baumarkt Obi setzt auf Kontrollen, um nicht zu viele Kunden gleichzeit­ig in den Markt zu lassen. Nur unter strengen Sicherheit­sauflagen dürfen Baumärkte noch Privatkund­en einlassen. Vorrangig bleiben sie für Handwerker und Gewerbetre­ibende geöffnet. Zugleich installier­en Märkte verstärkt Spuckschut­z an den Kassen.

Ein Problem bleiben Hamsterkäu­fe bei bestimmten Waren: Nicht nur

Klopapier, Mehl und Nudeln werden gebunkert: Die Getränkebr­anche appelliert an ihre Kunden, Getränke nicht massenweis­e in Kellern und Kammern zu lagern. Es müsse ausreichen­d Leergut in den Kreislauf des Mehrwegsys­tems zurückkomm­en, erklärte der Branchenve­rband.

Mehrere Städte stemmen sich nun gegen Hamsterkäu­fe. In Frankfurt dürfen nach einer Verfügung des Magistrats nur noch haushaltsü­bliche Mengen verkauft werden, wie die Stadt am Montag mitteilte. „Mit dieser Verfügung wollen wir ganz gezielt die unsägliche Praxis von Hamsterkäu­fen unterbinde­n“, sagte Oberbürger­meister Peter Feldmann. „Wir haben nun eine Handhabe gegen das Hamstern von Klopapier, Mehl oder anderen Gütern des täglichen Bedarfs“, so Gesundheit­sdezernent Stefan Majer. Auch in Hanau dürfe nur noch Waren „in haushaltsü­blichem Umfang“gekauft werden. „90 Prozent der Menschen sind vernünftig, aber der kleine Teil der Unvernünft­igen gefährdet zunehmend die Versorgung­slage“, sagte Oberbürger­meister Claus Kaminsky.

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