Untergang des Öltankers Exxon Valdez
Der Kapitän war betrunken, der steuernde Offizier unerfahren und übermüdet, der
Lotse nachlässig: Der Untergang des Öltankers „Exxon Valdez“war eine Folge menschlichen Versagens. Der Betreiber-Konzern hatte das bekannte Alkoholproblem des Kapitäns ignoriert, obwohl dieser deshalb sogar seinen Führerschein verloren hatte. Am 24. März 1989 lief vor der Küste von Alaska die „Exxon Valdez“auf Grund. Der Kapitän und seine Crew hatten vorher im Hafenort Valdez miteinander getrunken. Es soll Wodka gegeben haben. Der Lotse, der das Schiff durch die Valdez-Meerenge führte, bemerkte den Geruch von Alkohol, sagte aber nichts. Nachdem der Lotse den Tanker verlassen hatte, lege sich der Kapitän schlafen und übergab das Kommando an seinen Offizier – obwohl er kurz zuvor die normale Schifffahrtslinie wegen einiger Eisberge verlassen musste. Das Navigieren über die ungewohnte Route im Prinz-William-Sund überforderte den Steuermann. Das Schiff prallte auf Felsen, lief schließlich auf Grund. Die Tanks wurden so stark aufgerissen, dass schon fünf Stunden nach dem Unglück ein großer Teil des Öls ins Meer geflossen war. Die Küste Alaskas wurde über mehr als
2000 Kilometer verschmutzt. Bis heute ist dort Öl nachweisbar. Die Tierwelt hat sich auch 30 Jahre später noch nicht von dem Unglück erholt. Fischer verloren auf Jahrzehnte ihre Lebensgrundlage. Der Kapitän wurde zu einer Geldstrafe und gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Auch der Betreiber Exxon musste Schadensersatz zahlen. Erst 20 Jahre nach dem Unglück wurde ein Teil des Geldes an die Betroffenen ausgezahlt.