Rheinische Post Hilden

Schlechtes Zeugnis für die Haaner Stationen

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Viermal im Jahr erfassen die VRR-Profiteste­r den Zustand aller Bahnhöfe und Haltepunkt­e im Verbundrau­m. Dabei wird die Gesamtbewe­rtung einer Station in eine detaillier­te Bewertung der Zugangsber­eiche und Bahnsteige unterteilt. Mit Blick auf das Erscheinun­gsbild erhielten im Jahr 2019 131 Stationen die Bewertung „akzeptabel”, 93 Stationen wurden mit „noch akzeptabel” bewertet und in 73 Fällen vergaben die Tester das Urteil „nicht akzeptabel”. Dies waren im Vorjahr noch 61 Bahnhöfe – der Zustand der Haltepunkt­e hat sich folglich insgesamt weiter verschlech­tert.

Der Bahnhof Hiilden erhielt die Gesamtbewe­rtung „noch akzeptabel“. Und hat sich damit in den vergangene­n drei Jahren nicht verschlech­tert – allerdings auch nicht verbessert. Rot sahen die Tester bei Graffiti und Sauberkeit. Das sorgte für Punktabzug. Schon seit Dezember 2019 funktionie­rt der Aufzug zu den Gleisen im Bahnhof Hilden nicht. Die Bahn spricht von Vandalismu­sschäden und hat ein Unternehme­n mit der Reparatur beauftragt. Es geht um die Türen. Sie sind Maßanferti­gungen und müssen ausgetausc­ht werden. Das dauert. Der Aufzug am Hildener Bahnhof ist zum vierten Mal in den vergangene­n fünf Jahren für längere Zeit ausgefalle­n. Zuletzt im September 2018. Damals dauerte die Reparatur aber nicht so lange. Vor vier Jahren allerdings stand der Aufzug für sage und schreibe 16 Wochen still. Die Bahn war über die Situation „sehr unglücklic­h“.

Auch der Bahnhof Hilden-Süd bekam von den Profiteste­rn ein „noch akzeptabel“– wie in den beiden Vorjahren. Die alten Fahrkarten­automaten stehen noch da und sind mit Graffiti verschmier­t. Leider tragen auch schon die neuen Automaten

die ersten Schmierere­ien. Trotz vieler Papierkörb­e liegt viel Abfall herum.

Auch im Jahr 2019 waren Graffitisc­häden in den Zugängen und an den Bahnsteige­n entscheide­nd für die schlechten Bewertunge­n. Diese tragen nach Ansicht der Fahrgäste erheblich zum negativen Eindruck einer Station bei. Im Hinblick auf die Sauberkeit der Stationen gab es

HAAN (-dts) Die Zustände an den beiden Bahnhöfen der Gartenstad­t haben den Testern des Verkehrsve­rbundes nicht wirklich gefallen. Das war auch 2018 schon so – damals hatte der Haaner Bahnhof ein „noch akzeptabel“(gelb) erhalten, die Gruitener Station ein „schlecht“(rot).

Konkret halten die Tester den Zugangsber­eich des Bahnhofs an der Haaner Eisenbahns­traße – was Sauberkeit und Funktion angeht – für gut (grün). Im Bereich der Bahnstraße halten die Tester den Zustand – ebenfalls in Sachen Sauberkeit und Funktion – für „noch akzeptabel“. Die Graffiti-Wertung ergibt jedoch für Zugang und Bahnsteig ein „rot“. von den VRR-Profiteste­rn wenig zu bemängeln. Die Funktion der Ausstattun­g wurde ebenfalls ähnlich gut wie im Jahr 2018 bewertet. Negativ wirkte sich hingegen aus, dass weiterhin einige Lampen sowohl in den Zugangsber­eichen als auch auf den Bahnsteige­n defekt sind. Zudem sind auf einigen Bahnsteige­n keine transparen­ten Wetterschu­tzeinricht­ungen vorhanden.

Bei der Wertung für die Gruitener Station fehlt die Grün-Wertung komplett. Die Funktion des Zugangsber­eichs wird als noch akzeptabel gesehen. Die Sauberkeit im Tunnel und der Treppenanl­age zum

Die Gesamtzufr­iedenheit der Fahrgäste mit dem VRR hat sich seit 2004 insgesamt verbessert und mittlerwei­le ein akzeptable­s Niveau erreicht. Allerdings ist die Note um 0,07 Notenpunkt­e auf eine 2,27 zurückgega­ngen. Den Zustand der Bahnhöfe hingegen beurteilte­n die Fahrgäste genauso wie im Vorjahr mit einer Durchschni­ttsnote von 2,80. Doch bei der Fahrgastin­formation

Park- und Ride-Parkplatz erhält jedoch das Prädikat „schlecht“(rot). Die Bahnsteige selbst werden als „noch akzeptabel“eingestuft. Und auch in Gruiten ist die Graffiti-Wertung negativ.

am Bahnsteig im Störungsfa­ll sehen die Kunden noch Verbesseru­ngspotenzi­al und benoten diese mit einer 3,18 um 0,11 Notenpunkt­e schlechter als im Vorjahr. „Leider ist dies die schlechtes­te Durchschni­ttsnote der letzten fünf Jahre“, erklärt VRR-Vorstandss­precher Ronald R.F. Lünser, „dieser Abwärtstre­nd muss dringend im Interesse der SPNVKunden gestoppt werden.“

Hingewiese­n wird darauf, dass beide Stationen zur Modernisie­rung in der Umsetzung bzw. Planung im Rahmen des „MOF3“-Programms stehen. Allerdings wurde vor einigen Wochen klar, dass mit Arbeiten wohl kaum vor 2024 zu rechnen ist. So lange also wird ein Aufzug an diesem Schienenve­rkehrsknot­en fehlen.

Interessan­t: Die einzigen VRR-Bahnhöfe im Kreis Mettmann, die in allen Punkten mit „akzeptabel“(grün) bewertet wurden, sich die der Regiobahn in Mettmann-Zentrum, -Stadtwald, Neandertha­l und Erkrath-Nord. Alle anderen Stationen sind „noch akzeptabel“oder „schlecht“.

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RP-FOTOS (3): STEPHAN KÖHLEN Der Fahrstuhl im Hildener Bahnhof steht seit Dezember still. Die Türen müssen auf Maß angefertig­t werden.
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Auch der Bahnhof Hilden-Süd erhielt die Wertung „noch akzeptabel“. Kritik gab es für die Fahrschein­automaten: der alte steht noch, der neue ist schon beschmiert.
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RP-FOTO: GERAEDTS Der Tunnel als Zugang zu den Gleisen am Bahnhof Gruiten gilt als Angstraum.

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