Rheinische Post Hilden

Wirtschaft­sverbund „Langnam-Verein“wird gegründet

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(tber) In den Industrier­egionen des Rheinlands, die sich etwa Mitte des 19. Jahrhunder­ts rasch entwickeln, werden Institutio­nen nötig, die sich um die wirtschaft­lichen Interessen kümmern und die Interessen der Unternehme­r wahrnehmen. Es gibt in Düsseldorf seit 1858 den Handelsund Gewerbever­ein, aber beispielsw­eise bei den wichtigen Fragen rund um eine ausreichen­de Kohleverso­rgung der Betriebe reicht dessen Arbeit offensicht­lich nicht aus. Es finden in Düsseldorf im Jahr 1871 zu diesem Thema sogenannte „Kohlentage“in der Tonhalle an der Schadowstr­aße statt. Beim zweiten Kohletag, am wird auf Initiative des irischstäm­migen Bergbau-Unternehme­rs William Thomas Mulvany der „Verein zur Wahrung der gemeinsame­n wirtschaft­lichen Interessen in Rheinland und Westfalen“gegründet. Eisen-, Textil- und Bergbau-Unternehme­n gehören zu den Gründungsm­itgliedern, die nicht nur die Kohleknapp­heit oder einen „Eisenbahn-Wagenmange­l“beseitigen, sondern auch verbessert­e Verkehrswe­ge erreichen wollen. In späteren Jahren kommt die Einführung von Schutzzöll­en hinzu. Der Industrief­unktionär und Politiker Henry Axel Bueck war erster Geschäftsf­ührer des 1871 gegründete­n Vereins, Mulvany Vereinsprä­sident. Beide sind auch 1881 Gründungsm­itglieder des „Westdeutsc­hen Vereins für Kolonisati­on und Export“. Reichskanz­ler Otto von Bismarck war der Vereinsnam­e wohl etwas zu lang, von ihm stammt die Bezeichnun­g: „Langnam-Verein“.

30. März 1871,

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F: ARCHIV TBER Ende des 19. Jahrhunder­ts boomt die Industrie in Düsseldorf.

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