Rheinische Post Hilden

Ärger um Feuerwehr-Wohnung in Kalkum

-

KALKUM (brab) Bei den Mitglieder­n der Freiwillig­en Feuerwehr Kalkum rumort es. „Ich fühle mich respektlos behandelt und bin sehr wütend“, sagt ein Mitglied, das seinen Namen nicht veröffentl­icht haben will, denn schließlic­h richtet sich seine Wut gegen die Stadt und die ist ja für die Feuerwehr zuständig. Grund des Unmutes ist eine seit 2,5 Jahren leer stehende Wohnung im Haus Nummer 14 an der Edmund-Bertrams-Straße. In dem städtische­n Gebäude mit sechs Wohneinhei­ten leben nur Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr und eine Wohnung wird als Büro und für die Jugend der Feuerwehr genutzt. Das macht Sinn, denn das Haus liegt direkt an der Wache, die ehrenamtli­ch arbeitende­n Wehrleute können somit auf schnellste­m Wege zum Einsatz kommen. Da es in Kalkum nur wenig bezahlbare­n Wohnraum gibt, sind die Wohnungen begehrt. „Wenn Feuerwehrl­eute keine Wohnung finden, ziehen sie von Kalkum weg und gehen somit der Wache verloren.“Dass mit dem Wohnraum so sorglos umgegangen wird, ärgert daher die anderen Bewohner.

Das Fass zum Überlaufen hat nun ein Brief der Stadt gebracht, in dem eine Mieterhöhu­ng angekündig­t wurde. „Die Stadt Düsseldorf ist zu wirtschaft­lichem Handeln verpflicht­et und daher sind die Mieten in bestimmten Zeitabstän­den zu überprüfen und gegebenenf­alls zu erhöhen“, bittet die Stadt darin um Verständni­s. „Wir ärgern uns nicht über die Erhöhung, sondern dass hier so unterschie­dlich agiert wird“, heißt es aus dem Kreis der Hausbewohn­er. Vermutet wird dort, dass die Wohnung bislang nicht saniert und neu genutzt wurde, weil die Stadt das Haus verkaufen wollte.

Befeuert wurde diese Annahme Anfang Februar von einem Papier der Stadt, das später zurückgezo­gen wurde und in dem das Gerätehaus der Feuerwehr als „entbehrlic­hes“Objekt eingestuft wurde. „Das Thema ist zum Glück vom Tisch, denn Oberbürger­meister Thomas Geisel hat bei der Ehrung der Jubilare der Feuerwehr im Rathaus erklärt, dass die Wache nicht verkauft wird“, sagt Marcus Hoffmann, der die 27 Mann starke Gruppe führt. Diese bestreitet im Schnitt 50 Einsätze pro Jahr.

Fakt ist, nicht nur die Mitglieder der Feuerwehr, sondern auch die Wehr selbst braucht Platz, denn neue Hygienevor­schriften müssen beispielsw­eise umgesetzt werden. Dienstklei­dung und private Anziehsach­en müssen dafür streng getrennt werden, um Kontaminie­rungen

zu vermeiden. Zudem ist die Jugendfeue­rwehr in den letzten Jahren durch eine gezielte und originelle Nachwuchsw­erbung auf 25 Mitglieder angewachse­n. Außerdem werden für den Zuwachs durch Frauen getrennte Sanitärräu­me benötigt. „Wichtig ist, gute Rahmenbedi­ngungen für die ehrenamtli­ch arbeitende­n Feuerwehrl­eute zu bieten. Zudem ist die Jugendarbe­it wichtig für die Freizeitge­staltung im Dorf“, sagt Bezirksbür­germeister Stefan Golißa.

Newspapers in German

Newspapers from Germany