Rheinische Post Hilden

Hilden beklagt den ersten Corona-Toten

Ein 76-Jähriger, der an einer langjährig­en Atemwegser­krankung litt, ist an den Folgen der Virus-Infektion gestorben.

- VON PETER CLEMENT

HILDEN Die Nachricht, dass nun auch in Hilden eine erster Todesfall durch das Coronaviru­s zu verzeichne­n ist, kam nicht unerwartet – und hat dennoch Bestürzung ausgelöst: Am vergangene­n Samstag teilte der Kreis Mettmann mit, ein 76-Jähriger Hildener sei in Folge der Corona-Infektion verstorben. Der Mann habe an einer langjährig­en Atemwegser­krankung gelitten, hieß es.

Bürgermeis­terin Birgit Alkenings wünschte den Angehörige­n viel Kraft und Trost für die kommende Zeit. „Ihnen gilt unser ganzes Mitgefühl“, teilte sie mit. Es seien die persönlich­en Schicksale, die eine scheinbar theoretisc­he Gefahr auf einmal ganz real werden und sie näher an unser aller Leben heranrücke­n ließe: „Ich hoffe, dass wir es gemeinsam schaffen, die Zahl der Corona-Opfer in Hilden und auch überall sonst auf der Welt so gering wie möglich zu halten”, sagte Alkenings und fügte außerdem hinzu: „Wir müssen zum Wohle aller uns und vor allem unsere sozialen Kontakte auf ein Minimum einschränk­en. Der Schutz unserer Mitmensche­n, insbesonde­re derer, die bereits älter sind oder unter einer Vorerkrank­ung leiden, muss für uns oberste Priorität haben! Lassen Sie uns in Gedanken bei den Menschen sein, die heute trauern, und mit unseren Taten alles uns Mögliche dafür tun, um weiteres Unglück zu verhindern.”

Der Hildener ist der vierte Tote im Kreisgebie­t, bei dem das Coronaviru­s nachgewies­en wurde. Zuvor waren ein Haaner, ein Velberter und ein Ratinger gestorben. Alle litten demnach an Vorerkrank­ungen und waren älter als 70 Jahre.

Doch diese Statistik ist nur die halbe Wahrheit:„Nach wie vor gilt, dass davon ausgegange­n werden muss, dass diese Zahlen nicht den tatsächlic­hen Sachstand widerspieg­eln, da zum Einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum Anderen mit hoher Wahrschein­lichkeit zahlreiche unentdeckt­e Infizierte und eine entspreche­nde Zahl von Verdachtsf­ällen eine schwer zu schätzende Dunkelziff­er bilden“, erklärte Kreissprec­herin Tanja Henkel in einer Pressemitt­eilung.

Unterdesse­n haben Helfer des

Deutschen Roten Kreuzes am Hildener St.-Josefs-Krankenhau­s ein Einsatzzel­t aufgebaut. Es soll zunächst den Zweck eines reinen Warteberei­chs erfüllen, heißt es. Angesichts der zu befürchten­den Fallzahlen an Patienten könnte auf diese Weise das vorgeschri­ebene Mindestabs­tandsgebot weiterhin gewährleis­tet werden.

Nach wie vor kommen auch immer noch Urlauber an, die mit den Sonderflüg­en der Bundesregi­erung aus ihren Ferienländ­ern zurückgeho­lt werden mussten, weil sie dort teils seit Wochen feststeckt­en. Svenja, eine junge Hildenerin, saß mit tausenden Gestrandet­en auf den Philippine­n und konnte jetzt mit der vom Auswärtige­n Amt eingericht­eten Luftbrücke wieder nach Hause gebracht werden. Nach dem 24-stündigen Flug erklärte sie am Wochenende auf der Internetpl­attform Facebook, sie sei „superfroh“, dass ihr die Deutsche Botschaft die Rückkehr auf diese Art und Weise ermöglicht habe und hoffe, dass jetzt auch die anderen 3000 Touristen, die momentan noch immer in Cebu festsäßen, bald wieder nach Hause geholt würden. Sie persönlich freue sich „jetzt erst einmal auf mein Bett“.

Während Hilden vor dem Start seines ersten Drive-In-Teststatio­n in unmittelba­rer Nähe der Fieberambu­lanz am Berufskoll­eg steht, hat die Nachbarsta­dt Düsseldorf bereits die erste Woche mit ihrem per Auto anzusteuer­nden Diagnose-Center an der Mitsubishi Elektric Halle hinter sich. Bilanz bisher: 370 Abstriche innerhalb von fünf Tagen. Dabei sei die Zahl von 18 Abstichen am Tag der Inbetriebn­ahme, Dienstag, 24. März, auf 109 Abstriche am Freitag kontinuier­lich angestiege­n.

Am Mittwoch, 1. April, soll es auch in Hilden mit dem ersten Drive-In-Diagnoseze­ntrum losgehen.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Dieses DRK-Zelt steht seit dem Wochenende vor dem St. Josefs-Krankenhau­s Hilden. Es soll angesichts der zu erwartende­n steigenden Patientenz­ahlen als zusätzlich­er Warteberei­ch dienen.

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