Polizei warnt jetzt vor „Enkelinnentrick“
In der jüngsten Variante rufen vor allem jüngere Frauen an und geben sich als Verwandtschaft aus.
HILDEN/HAAN (RP) Eine Welle von Trickbetrugsversuchen registriert die Kreispolizei. Insbesondere in den Städten Hilden und Heiligenhaus, vereinzelt aber auch in anderen Städten im Kreisgebiet, haben sich weibliche Anrufer als vermeintliche Enkelinnen von Senioren ausgegeben und so versucht, an Bargeld und andere Wertgegenstände ihrer potenziellen Opfer zu gelangen.
Insgesamt zählte die Polizei in der vergangenen Woche bereits mehr als 20 solcher Anrufe. Fast immer gingen die in diesem Fall weiblichen Trickbetrüger nach dem gleichen Muster vor: Sie riefen bei vornehmlich älteren Menschen an und gaben sich bei ihnen als deren Enkelin aus.
Dann wurde erzählt, man habe gerade eine Wohnung oder ein Haus gekauft, müsse nun zur Kaufabwicklung jedoch vorab eine hohe Geldsumme (zwischen 20.000 Euro und 50.000 Euro) in bar bezahlen, damit der Kauf beim Notar abgewickelt werden könne.
Durch geschickte Gesprächsführung versuchten die Trickbetrügerinnen am Telefon viel Druck bei den Angerufenen aufzubauen, dass diese ihre Ersparnisse bei der Bank abheben und an einen Abholer aushändigen sollten. Glücklicherweise ist es diesmal nach aktuellem Stand der Polizei-Erkenntnisse jedoch zu keinem Schaden gekommen – weil die Angerufenen ausnahmslos richtig reagierten und einfach auflegten.
Diese konkrete Anrufswelle nimmt die Kreispolizeibehörde Mettmann noch einmal zum Anlass, um eindringlich vor der Masche der Trickbetrüger zu warnen, die sich am Telefon als vermeintliche Angehörige meist hochbetagter Bürgerinnen und Bürger ausgeben.
Beim so genannten „Enkeltrick“benutzen die kriminellen Anrufer nach Polizeiangaben variierende Legenden und Maschen für ihre Betrugshandlungen. Mal melden sie sich am Telefon als vermeintliche Familienangehörige, Freunde oder Bekannte der Angerufenen und täuschen analog zum sogenannten „Enkeltrick“eine akute, meist finanzielle Notlage vor, aus denen die Angerufenen durch Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen möglichst schnell heraushelfen sollen.
In allen Fällen haben es die betrügerischen Anrufer gezielt auf die Finanzen und Wertgegenstände der Angerufenen abgesehen. Sobald sich diese zur Hilfe für den „notleidenden Angehörigen“bereit erklären, wird ein Bote angekündigt, der sich nur wenig später persönlich meldet, dabei oft mit einem am Telefon zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld oder andere Werte der betrogenen Opfer abholt.
Zur Vorbeugung gibt die Kreispolizei Mettmann kreisweit erneut Hinweise und Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug:
Seien Sie am Telefon aufmerksam und lassen Sie sich nicht unterDruck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich. Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie nicht zweifelsfrei als solche erkennen.
Legen Sie sofort auf, wenn Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, etwa ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben. Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit Familienmitgliedern. Informieren Sie sofort die „richtige“Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat wählen Sie selbst die Notrufnummer 110.
Rufen Sie Ihre Verwandten, Bekannten oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei Gesprächen üblicherweise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal. Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren.