Bunte genähte Masken gegen die Coronakrise
Weil es kaum Mundschutze gibt, nähen die Hildener Steffen Förster, Marianne Petersen und Brigitte Köhnen jetzt selber welche.
HILDEN Kleine, braune Igel und grüne Frösche laufen und hüpfen quer durchs Gesicht, blaue und rosa Bändchen verzieren die Wangen und gehen über die Ohren bis an den Hinterkopf. Wer dieser Tage einen Mundschutz aus Hilden trägt, muss sich nicht wundern, wenn um ihn herum angesichts zugleich aber eine besonders gute Passform haben und mit einem Filterfleece die Viren bestmöglich abhalten. Dazu haben sie sich wie in einer kleinen Fließbandfabrikation die Arbeit gut aufgeteilt: Einer schneidet zu, einer fasst die Bändchen ein, einer macht die Abnäher, und am Ende gibt´s auch noch eine Qualitätskontrolle.
„Eine Viertelstunde brauchen wir etwa für einen Schutz“, erzählt Förster, am Tag könnten sie 30 bis 40 Stück produzieren. „Mit Kuchen gehen sogar noch ein paar mehr“, ergänzt er, weil seine Kolleginnen und er hochmotiviert sind, es sich dabei aber gerne auch ein bisschen gemütlich machen.
Allerdings könnte auf das Trio in absehbarer Zeit ein Problem zukommen: Ihnen geht allmählich der Stoff aus. „Wir nehmen gerne Stoffspenden oder auch Geld entgegen, um Stoff kaufen zu können“, erzählen sie. Gerne würden sie nämlich noch viel mehr Mundschutze nähen, weil in den kommenden Wochen mit einem Anstieg der Infektionszahlen zu rechnen sein könnte.
An Risikopatienten geben sie die bunten Teile umsonst ab, liefern sie sogar – dekoriert mit einem kleinen Herzchen – nach Hause, alles ehrenamtlich. Zuletzt gingen die bunten Hingucker sogar über Hilden hinaus bis nach Solingen und Erkrath. Gerne würden sie auch andere Freunde der heißen Nadel animieren, Mundschutze zu nähen. Gebraucht werden dazu lediglich Fleece und Baumwollstoffe. Sogar aus alten Hemden lassen sich die Masken herstellen. Das Schnittmuster geben sie gerne weiter. Denn in vielen Apotheken ist der normale Mundschutz bereits ausverkauft, im Internet werden unglaubliche Summen dafür aufgerufen.