Soldat wegen Missbrauchs vor Gericht
Im ersten Prozess im Ermittlungskomplex Bergisch Gladbach ist ein Kamp-Lintforter angeklagt.
KLEVE (dpa) Im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach beginnt am 12. Mai der erste Prozess gegen einen 26-Jährigen wegen sexuellen Missbrauchs von kleinen Kindern in 33 Fällen. In zwei Fällen soll er sich mit einem Mann aus Bergisch Gladbach an einem Kind vergangen haben, wie das Landgericht Kleve am Montag mitteilte. Der Prozess gegen den Bundeswehrsoldaten findet nach Angaben des Landgerichts Kleve vor der auswärtigen Strafkammer in Moers statt. Es sind vier Verhandlungstage angesetzt.
Laut Anklage soll der Mann seine leibliche Tochter und den Stiefsohn missbraucht haben. Daneben soll er sich an der Tochter des Mannes aus Bergisch Gladbach vergangen haben, durch den die Ermittlungen ausgelöst wurden, sowie an seiner eigenen Nichte. Darüber hinaus wirft ihm die Staatsanwaltschaft die Herstellung kinderpornografischer Schriften in drei Fällen vor und die Verabredung zum schweren sexuellen Missbrauch.
Die Taten soll er zwischen Mai 2018 und Oktober 2019 begangen haben. Die Geburtsjahrgänge der Kinder liegen den Angaben nach zwischen 2012 und 2017.
Der angeklagte Soldat lebte nach Angaben des Gerichts bis Juni 2019 mit Ehefrau, Stiefsohn und Tochter in einer Wohnung in Kamp-Lintfort. Der Mann soll vor allem die Zeit am Wochenende genutzt haben, wenn seine Frau arbeiten und er mit den Kindern alleine war. Der Mann hatte sich nach früheren Angaben bereits im Juni vergangenen Jahres selbst angezeigt.