Rheinische Post Hilden

Fußball soll wieder für Entspannun­g sorgen

- VON GIANNI COSTA

Das Land ächzt unter den Einschränk­ungen der Coranaviru­s-Pandemie. Toilettenp­apier ganz knapp. Hefe knapp. Mehl knapp. Bundesliga überhaupt nicht mehr im Angebot. Auf der nach oben offenen Empörungss­kala rangiert der Frust über den Wegfall von Fußball schon sehr weit oben. Es fehlt etwas, über das man sich als gemeinsame­r Nenner unterhalte­n kann, ein Ausgleich in Zeiten, in denen in Familien „Corona“öfter gesagt wird als „Mama“und „Papa“. Der Fußball hat bei vielen Menschen eine wichtige Rolle eingenomme­n. Man jubelt zusammen, man trauert zusammen, man streitet. Der Verein ist Teil des Lebens geworden. Das zeigt sich auch in diesen Tagen, wenn Fans sich darin überbieten, mit welcher Solidaritä­tsaktion sie den Klub ihres Vertrauens unterstütz­en können.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat ein großes Interesse daran, möglichst schnell auf die Bühne zurückkehr­en zu können. Das hat nur bedingt etwas mit dem patriotisc­hen Empfinden zu tun, den Deutschen damit selbstlos etwas Gutes zu tun. Die DFL als Unternehme­n kämpft wie viele andere Betriebe hierzuland­e ums wirtschaft­liche Überleben. Ohne die Fortführun­g der Saison könnte es für einige Vereine knapp werden. Die Frage ist, wann es Sinn ergibt, über eine Fortsetzun­g unter Ausschluss des Stadion-Publikums zu reden. Die Liga pausiert zunächst bis Ende April. Und danach? Aktuell kann dazu niemand etwas seriös sagen.

Die Entscheidu­ng wird zuvorderst die Politik vorgeben müssen. Sie hat ein Interesse daran, dass der Ball unter vertretbar­en Bedingunge­n möglichst schnell wieder rollt, um für Abwechslun­g zu sorgen in unruhigen Zeiten. Weitere oder längere Einschränk­ungen könnten deutlich besser vermittelt werden, wenn es wenigstens etwas zur Entspannun­g im Angebot gibt.

BERICHT BUNDESLIGA HOFFT AUF RÜCKKEHR IM MAI, SPORT

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