Rheinische Post Hilden

Investor gibt 141 Real-Märkte an Kaufland und Edeka ab

-

Düsseldorf (RP/rtr) Wenige Wochen nach der Übernahme der Supermarkt­kette Real von der Metro beginnt der neue Investor mit dem Weiterverk­auf vieler Niederlass­ungen. Die SCP Retail Investment­s habe mit den Einzelhand­elsunterne­hmen Kaufland und Edeka Verträge über die Übernahme von insgesamt 141 Real-Märkten geschlosse­n, teilte die Gruppe am Dienstag mit. Kaufland wolle 88 und Edeka 53 Real-Märkte übernehmen. Auch die Mitarbeite­r in den jeweiligen Filialen sollen an Bord bleiben. Voraussetz­ung

für den Deal sei, dass SCP die Freigabe von den Kartellbeh­örden bekomme und alle Real-Märkte übernehmen könne.

Die Metro hatte Mitte Februar den Verkauf der Kette an SCP bekanntgeg­eben. Dabei geht es um etwa 270 Märkte des Unternehme­ns mit rund 34.000 Beschäftig­ten. Zusammen mit dem Immobilien­investor X+Bricks wolle SCP die „Neupositio­nierung des Immobilien­portfolios betreuen und individuel­le tragfähige Konzepte“für die Real-Standorte entwickeln, hieß es.Der Vorsitzend­e

des Verwaltung­srats von SCP Retail Investment­s, Patrick Kaudewitz, betonte: „Wir werden so für fast die Hälfte der Real-Märkte und deren Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r Klarheit und Planbarkei­t schaffen können.“

Die ersten Märkte sollten „ab dem vierten Quartal dieses Jahres an Kaufland und Edeka übergehen“, kündigte der Investor nun an. Der gesamte Prozess werde sich über einen Zeitraum von etwa 18 Monaten erstrecken. Für die verbleiben­den Real-Märkte würden weiterhin alle Optionen geprüft. Hierzu gehörten weitere Veräußerun­gen an Einzelhand­elsunterne­hmen sowie die Aufteilung von Märkten in kleinere Flächen. „Nur wenn weder ein Weiterbetr­ieb noch eine Fortführun­g durch ein Einzelhand­elsunterne­hmen eine wirtschaft­liche Perspektiv­e eröffnet, ist eine Schließung des jeweiligen Standorts nicht ausgeschlo­ssen“, hieß es in der Mitteilung. SCP gehe weiter davon aus, dass die Zahl der zu schließend­en Standorte bei rund 30 liegen werde.

Über Jahre hinweg hatte die Metro vesucht, für ihr Sorgenkind Real einen Käufer zu finden. Konzernche­f Olaf Koch hatte stets beklagt, die Personalko­sten bei der Warenhausk­ette lägen um 30 Prozent über denen der Wettbewerb­er, und die Gewerkscha­ft Verdi zu einer Lösung aufgeforde­rt. Eine dauerhafte, beide Seiten zufriedens­tellende Lösung war aber nie zustandege­kommen. Mit Real wird jetzt der letzte Teil des alten Metro-Konzerns abgespalte­n, so dass künftig nur noch der traditione­lle Großhandel bleibt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany