Internationale Schule darf ihr Grundstück beleihen
Laut Vorstand handelt es sich nur um eine Sicherheit. Dabei fließe kein Geld. Die Schule blicke optimistisch in die Zukunft.
KAISERSWERTH (ujr/jj) Die Internationale Schule Düsseldorf (ISD) in Kaiserswerth darf ihr Grundstück beleihen. Der Ältestenrat des Stadtrates, der in der Corona-Krise wichtige Entscheidungen trifft, stimmte dem zu. Das Grundstück der Schule an der Niederrheinstraße gehört der Stadt, es ist in Erbpacht an die ISD abgegeben. Da die der Schule gehörenden Gebäude zirka 40 Millionen Euro wert sind und an die Stadt als Bürgen fallen würden, wenn die Schule beispielsweise Rückzahlungsforderungen
des Landes nicht mehr bedienen könnte, stimmten die Politiker zu. Sollte ein solcher „Heimfall“tatsächlich einmal eintreten, würde die Stadt dort selbst eine Schule einrichten.
„Bei der Beleihung des Grundstücks fließt kein Geld in irgendeine Richung. Der entsprechende Eintrag in das Grundbuch ist nur eine Sicherheit. Und die würde erst dann greifen, wenn Forderungen von uns einmal nicht mehr beglichen werden könnten“, sagt Berit Zalbertus,
Mitglied im Leitungsgremium der Schule („board of trustees“). Eine solche Situation werde aber nicht eintreten. „Bei den Anmeldungen gibt es die üblichen Schwankungen. Aber nach wie vor beschulen wir an unserem Standort fast 1100 Schüler aller Altersklassen. Das spricht für das Vertrauen von Eltern und Unternehmen in unser pädagogisches Konzept“, sagt Zalbertus.
Die gut 50 Jahre alte ISD hatte über Jahre hohe Schulgelder (bis zu 19.000 Euro pro Kind und Jahr) eingenommen, wurde aber als Ersatzschule zusätzlich vom Land subventioniert. Wegen dieser – jahrzehntelang unbeanstandeten – Praxis war die Schule massiv unter Druck geraten. Einer der Kritikpunkte war, dass die Zahlungen der Eltern einem De-Facto-Schulgeld nahe kommen. Das aber widerspricht der Voraussetzung für eine Ersatzschul-Förderung aus Steuermitteln. Am Ende einigten sich Bezirksregierung und ISD auf die Rückzahlung von Fördergeldern für die Jahre 2015 bis 2018. In den kommenden Jahren muss die Schule rund zwölf Millionen Euro erstatten. Zudem laufen der Status als Ersatzschule sowie die damit verbundene Förderung (zuletzt bis zu 3,5 Millionen Euro jährlich) sukzessive aus. Finanzierung und Zukunft der Schule seien trotz dieser Einschränkungen dauerhaft gesichert, sagt Zalbertus. „Wir arbeiten im Vorstand derzeit an Modellen, die wir vor einer Umsetzung ausführlich mit den Eltern besprechen werden.“