Unversteuerter Tabak in der Shisha-Bar
Der Zoll beschlagnahmte den Tabak in einem Lokal, das am Wochenende versiegelt worden war.
(wie/sg) Bei einer Razzia des Zolls am Montagabend sind in einer Shisha-Bar in Düsseltal offenbar größere Mengen nicht versteuerter Tabak gefunden worden. Mitarbeiter des Zolls öffneten die seit dem Wochenende bereits von der Polizei versiegelte „Millions Bar“und trugen mehrere Kisten mit Tabak hinaus.
Der Handel mit nicht versteuertem Tabak ist ein Millionengeschäft, in das sich auch Mitglieder der organisierten Kriminalität einmischen. Beispiel: Die 250-Gramm-Packung eines arabischen Herstellers kostet normalerweise etwa 11,50 Euro. Der Anteil der Tabaksteuer beträgt etwa 9,15 Euro. Wer die Steuer umgeht, kann größere Gewinne machen. Auch deshalb werden in Düsseldorf Shisha-Bars immer wieder kontrolliert.
Erst am vergangenen Wochenende hatte die Polizei den Laden an der Brehmstraße aber aus anderem Grund geschlossen. Das Ordnungsamt hatte zunächst festgestellt, dass sich dort mehrere Personen hinter verschlossenen Türen aufhielten – das verstößt gegen die Verfügungen zum Schutz vor Corona. Weil Betreiber und Gäste sich wenig einsichtig zeigten, hatte das Ordnugsamt die Polizei hinzugeholt, die den Laden kurzerhand schloss und versiegelte. Letzteres geschah offenbar, weil bei diesem Einsatz der verdächtige Tabak ins Blickfeld geraten war, den jetzt der Zoll beschlagnahmte.
Bei der Stadt will man sich mit Verweis
auf die laufenden Ermittlungen nicht zu dem Vorfall äußern. Doch allein wegen des Coronaschutz-Verstoßes könnten gastronomie- und gewerberechtliche Konsequenzen in Betracht gezogen werden.
Die Bar am Eisstadion Brehmstraße ist im Einsatztagebuch der Ordnungsbehörden keine ungewöhnliche Adresse. Immer wieder kommt es dort zu unterschiedlichsten Beanstandungen. Im Herbst rückt sogar eine Spezialeineit aus, um eine bewaffnete Erpressung zu stoppen. Ob die je stattgefunden hat, ist unklar, Waffen wurden nicht gefunden, die Ermittlungen der Polizei dauern an. Im November hatten sich zwei Gruppen, von denen eine einem kriminellen libanesischen Clan angehören soll, in dem Lokal eine blutige Auseinandersetzung geliefert, die sich später in der Notaufnahme der Uniklinik fortsetzte.