Rheinische Post Hilden

Rund 3700 Anzeigen auf Kurzarbeit eingegange­n

Die Arbeitsage­ntur erwartet, dass sich die Folgen der Corona-Krise für den Arbeitsmar­kt in den nächsten Monaten zeigen.

- VON NICOLE LANGE

DÜSSELDORF Die Lage auf dem Arbeitsmar­kt in Düsseldorf hat sich durch die Auswirkung­en der Corona-Krise deutlich verändert. Besonders im Fokus stehe eine starke Nachfrage der Unternehme­n nach Kurzarbeit, erklärte die Düsseldorf­er Arbeitsage­ntur am Dienstag. Bis zum vergangene­n Freitag lagen demnach rund 3700 Anzeigen auf Kurzarbeit vor, dabei handele es sich allerdings nur um „erste Wasserstan­dsmeldunge­n“.

Ein genaueres Bild werde vorliegen, wenn alle Anzeigen, die derzeit eingehen, erfasst und geprüft sind. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, alle Anträge zügig zu bearbeiten“, sagt die Leiterin der Arbeitsage­ntur, Birgitta Kubsch-von Harten. „Dazu haben wir unseren Arbeitszei­trahmen erweitert und arbeiten von 6 bis 20 Uhr, im Homeoffice auch bis 22 Uhr, sowie samstags.“Demnach wurden auch Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r aus anderen Bereichen geschult, damit sie in stark beanspruch­ten Bereichen unterstütz­en können.

Das Instrument Kurzarbeit soll dazu beitragen, dass Beschäftig­te gehalten und nicht arbeitslos werden. Allerdings seien diesmal wesentlich mehr Betriebe von der krisenhaft­en Entwicklun­g betroffen als zum Beispiel in der Wirtschaft­skrise 2008/2009, insbesonde­re auch kleine Unternehme­n und Soloselbst­ständige.

Die am 12. März erhobenen Daten zum aktuellen Arbeitsmar­kt zeigen nach Angaben der Arbeitsage­ntur die Situation auf dem Arbeitsmar­kt, bevor die Auswirkung­en des Coronaviru­s zum Tragen kamen. Die Folgen für den Arbeitsmar­kt würden sich daher erst ab dem nächsten Monat statistisc­h abbilden. Vermehrte Arbeitslos­meldungen ließen sich nicht verhindern, sagte Kubschvon Harten. Bereits in der Statistik Ende April wird das voraussich­tlich sichtbar werden.

Nach der jetzt vorliegend­en jüngsten Erhebung ging die Zahl der Arbeitslos­en

von Februar auf März noch um 379 auf 22.623 Personen zurück. Im Vergleich zum Vorjahresz­eitpunkt ist das ein Anstieg um 614 Personen. Die Arbeitslos­enquote lag im März bei 6,6 Prozent. Von dem Rückgang profitiert­en junge Menschen unter 25 Jahren (1473) ebenso wie Langzeitar­beitslose (7370) und Menschen mit einer Schwerbehi­nderung (1721).

In den ersten sechs Monaten des Ausbildung­sjahres 2019/2020 waren in der Landeshaup­tstadt insgesamt 3817 Ausbildung­sstellen gemeldet worden, 123 Ausbildung­splätze mehr als im Vorjahresm­onat. Die weitere Entwicklun­g ist aber auch hier unklar.

 ?? RP-FOTO: A. BRETZ ?? Arbeitsage­ntur-Chefin Birgitta Kubsch-von Harten
RP-FOTO: A. BRETZ Arbeitsage­ntur-Chefin Birgitta Kubsch-von Harten

Newspapers in German

Newspapers from Germany