Gemeinde und Schützen helfen Senioren
BENRATH/URDENBACH (dsch) Lange bevor das Corona-Virus ein Thema in der Öffentlichkeit war, hielt Papst Franziskus eine Rede, in der er die Christenheit aufforderte, „Hüter ihres Bruders und ihrer Schwester“zu sein. An diese Worte dachte der Benrather Kaplan Dominik Rieder, als er eine Nachbarschaftshilfe für alte Menschen und Corona-Risikogruppen ins Leben rief.
„Ich kenne viele Senioren aus der Gemeinde, und einige davon sind in der aktuellen Situation mehr denn je auf unsere Hilfe angewiesen“, so Rieder. In Absprache mit den übrigen Verantwortlichen begann er daher, eine Gruppe von Freiwilligen zusammenzustellen. „Angefangen habe ich bei den Messdienern und der Jugend der Gemeinden St. Cäcilia und Herz-Jesu“, so der Kaplan. Über deren Eltern sei dann auch schnell der Kontakt zur Schützenbruderschaft St. Cäcilia entstanden, die ebenfalls Hilfe zusagte.
„Uns geht es darum, Unterstützung für Menschen aus Risikogruppen anzubieten, die niemand sonst haben, der sich um sie kümmern kann“, so Rieder. Er denkt an viele alleinstehende Senioren ohne Verwandte in der Nähe, die er vor der Pandemie jede Woche im Gottesdienst
gesehen hat. Diese können sich nur telefonisch oder per Mail an den Initiator selbst oder das Pfarrbüro wenden, um die Hilfe aus den Gemeinden zu beantragen. „Wir vermitteln dann Kontakt zu einem der ehrenamtlichen Helfer“, sagt Rieder. Einkaufsliste, Zeit und Modalitäten werden bilateral vereinbart. „Wir raten jedoch, darauf zu achten, dass kein direkter Kontakt stattfindet – die Waren können zum Beispiel vor die Wohnungstür gestellt werden“, so Rieder. Auch dies diene der Sicherheit von Risikogruppen, die im Moment angehalten sind, andere Menschen weitgehend zu meiden. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Menschen aus Benrath und Urdenbach und ist für notwendige Einkäufe wie Lebensmittel oder Medikamente gedacht.
„Ich finde es schön, dass so viele Menschen aus unseren Gemeinden und auch die Schützen bereit sind, sich für Fremde aus ihrer Nachbarschaft zu engagieren“, kommentiert Dominik Rieger den Erfolg seiner Suche nach Freiwilligen. Sie leisten, da ist sich der Kaplan sicher, einen wertvollen Dienst, sind im wahren Sinne Hüter ihrer Brüder und Schwestern.