Rheinische Post Hilden

Buslinie 785 soll pünktliche­r werden

11.000 Menschen pendeln an normalen Werktagen mit der Buslinie zwischen Düsseldorf, Hilden und Langenfeld. Weil sie eine der längsten der Rheinbahn ist, kommt es auch häufig zu Verspätung­en. Das soll sich ändern.

- VON ALEXANDER RIEDEL

HILDEN Sie ist ein echter Dauerbrenn­er – und beförderte bereits Generation­en von Berufstäti­gen zur Arbeit: Die Buslinie 785 verbindet Hilden und Langenfeld mit der Landeshaup­tstadt. Damit bewältigt sie eine der längsten Fahrstreck­en für die Busse der Rheinbahn. Über 27 Kilometer geht es vom Langenfeld­er S-Bahnhof bis zur Heinrich-Heine-Allee und zurück – für viele ein tägliches Ritual: 5500 Fahrgäste pro Richtung, also 11.000 insgesamt, zählt die Rheinbahn an jedem durchschni­ttlichen Werktag – zumindest jenseits von außergewöh­nlichen Situatione­n wie der Corona-Pandemie. Besonders viele Mitfahrer sind es im November, wenn auch viele Radfahrer an dunklen Morgenden bei schmuddeli­gem Wetter auf öffentlich­e Verkehrsmi­ttel umsteigen.

Wer die gesamte Strecke fährt, muss ein wenig Zeit zum Lesen, Musikhören oder Vor-sich-hinDösen einplanen: Denn in der Hauptverke­hrszeit sind die Busse auf der Strecke immerhin 75 Minuten unterwegs – und kommen naturgemäß auch schon einmal aus dem Takt. Die Linie 785 nutze die gleichen Strecken wie die Pendler,

erklärt Rheinbahn-Sprecherin Katharina Natus: „Die Busse sind also vom hohen Aufkommen des Individual­verkehrs betroffen. Da es an den wenigsten Stellen eigene Fahrstreif­en sind, stecken die Busse im Berufsverk­ehr zwischen den Autos fest.“Zudem führe der Linienweg über die besonders stauanfäll­ige A46 – weswegen es schneller zu Verspätung­en kommen könne. Das längere Ein- und Aussteigen der Fahrgäste zu Stoßzeiten tut bekanntlic­h ohnehin sein Übriges.

Hoffnung auf mehr Pünktlichk­eit liefert aber die neue Umweltspur in Düsseldorf: Sie könne einen Teil der Verspätung­en kompensier­en, betont die Sprecherin des Unternehme­ns – und versichert: „Zusammen mit den Städten und Kommunen arbeiten wir permanent an der Verbesseru­ng der Pünktlichk­eit und definieren

Maßnahmen, um die Fahrtzeite­n zu stabilisie­ren.“Dazu gehöre zum Beispiel die Beschleuni­gung der Fahrzeuge durch Vorrangsch­altungen an Ampelanlag­en oder das Einrichten von Sonderspur­en. Letztere sollen dafür sorgen, dass Busse und Bahnen unabhängig­er vom Individual­verkehr voran kommen.

Zum Fahrplanwe­chsel am 20. April 2020 will die Rheinbahn auch Fahrzeiten anpassen: An der Haltestell­e „Hilden Süd S“soll mehr Standzeit hinzukomme­n, um mögliche Verspätung­en besser ausgleiche­n zu können.

Ihre erste Fahrt erlebten die Busse der Linie 785 in einer Zeit, in der im Vergleich zu heute eine überschaub­are Zahl an Autos von A nach B fuhr: Am 17. Mai 1953 eingericht­et, fuhr sie als zunächst Linie 75 zeitweise sogar bis nach Leichlinge­n weiter. Seit nunmehr vier Jahrzehnte­n, genauer dem 29. Dezember 1979, trägt sie ihren heutigen Namen. Busse vom Typ Solaris Urbino oder VDL Citea befahren die Strecke. Zu ihrem Verbrauch könne man zwar allein schon wegen Unterschie­den bei Auslastung und Verkehrsau­fkommen keine gemeingült­ige Aussage treffen, erklärt Katharina Natus,

betont aber im Hinblick auf die Abgaswerte: „Alle Busse haben die Abgasnorm Euro 6.“

Wer die Fahrzeit zu kleinen Vorarbeite­n oder Surfen nutzen will, kann übrigens zumindest teilweise auf WLAN oder USB-Ladebuchse­n zugreifen: Diese Ausstattun­g, erklärt die Unternehme­ns-Sprecherin, hänge aber vom täglich wechselnde­n Fahrzeug-Einsatz ab.

 ?? FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Die Buslinie 785 (hier auf der Richrather Straße in Hilden) ist eine der längsten der Rheinbahn.
FOTO: STEPHAN KÖHLEN Die Buslinie 785 (hier auf der Richrather Straße in Hilden) ist eine der längsten der Rheinbahn.

Newspapers in German

Newspapers from Germany