Buslinie 785 soll pünktlicher werden
11.000 Menschen pendeln an normalen Werktagen mit der Buslinie zwischen Düsseldorf, Hilden und Langenfeld. Weil sie eine der längsten der Rheinbahn ist, kommt es auch häufig zu Verspätungen. Das soll sich ändern.
HILDEN Sie ist ein echter Dauerbrenner – und beförderte bereits Generationen von Berufstätigen zur Arbeit: Die Buslinie 785 verbindet Hilden und Langenfeld mit der Landeshauptstadt. Damit bewältigt sie eine der längsten Fahrstrecken für die Busse der Rheinbahn. Über 27 Kilometer geht es vom Langenfelder S-Bahnhof bis zur Heinrich-Heine-Allee und zurück – für viele ein tägliches Ritual: 5500 Fahrgäste pro Richtung, also 11.000 insgesamt, zählt die Rheinbahn an jedem durchschnittlichen Werktag – zumindest jenseits von außergewöhnlichen Situationen wie der Corona-Pandemie. Besonders viele Mitfahrer sind es im November, wenn auch viele Radfahrer an dunklen Morgenden bei schmuddeligem Wetter auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Wer die gesamte Strecke fährt, muss ein wenig Zeit zum Lesen, Musikhören oder Vor-sich-hinDösen einplanen: Denn in der Hauptverkehrszeit sind die Busse auf der Strecke immerhin 75 Minuten unterwegs – und kommen naturgemäß auch schon einmal aus dem Takt. Die Linie 785 nutze die gleichen Strecken wie die Pendler,
erklärt Rheinbahn-Sprecherin Katharina Natus: „Die Busse sind also vom hohen Aufkommen des Individualverkehrs betroffen. Da es an den wenigsten Stellen eigene Fahrstreifen sind, stecken die Busse im Berufsverkehr zwischen den Autos fest.“Zudem führe der Linienweg über die besonders stauanfällige A46 – weswegen es schneller zu Verspätungen kommen könne. Das längere Ein- und Aussteigen der Fahrgäste zu Stoßzeiten tut bekanntlich ohnehin sein Übriges.
Hoffnung auf mehr Pünktlichkeit liefert aber die neue Umweltspur in Düsseldorf: Sie könne einen Teil der Verspätungen kompensieren, betont die Sprecherin des Unternehmens – und versichert: „Zusammen mit den Städten und Kommunen arbeiten wir permanent an der Verbesserung der Pünktlichkeit und definieren
Maßnahmen, um die Fahrtzeiten zu stabilisieren.“Dazu gehöre zum Beispiel die Beschleunigung der Fahrzeuge durch Vorrangschaltungen an Ampelanlagen oder das Einrichten von Sonderspuren. Letztere sollen dafür sorgen, dass Busse und Bahnen unabhängiger vom Individualverkehr voran kommen.
Zum Fahrplanwechsel am 20. April 2020 will die Rheinbahn auch Fahrzeiten anpassen: An der Haltestelle „Hilden Süd S“soll mehr Standzeit hinzukommen, um mögliche Verspätungen besser ausgleichen zu können.
Ihre erste Fahrt erlebten die Busse der Linie 785 in einer Zeit, in der im Vergleich zu heute eine überschaubare Zahl an Autos von A nach B fuhr: Am 17. Mai 1953 eingerichtet, fuhr sie als zunächst Linie 75 zeitweise sogar bis nach Leichlingen weiter. Seit nunmehr vier Jahrzehnten, genauer dem 29. Dezember 1979, trägt sie ihren heutigen Namen. Busse vom Typ Solaris Urbino oder VDL Citea befahren die Strecke. Zu ihrem Verbrauch könne man zwar allein schon wegen Unterschieden bei Auslastung und Verkehrsaufkommen keine gemeingültige Aussage treffen, erklärt Katharina Natus,
betont aber im Hinblick auf die Abgaswerte: „Alle Busse haben die Abgasnorm Euro 6.“
Wer die Fahrzeit zu kleinen Vorarbeiten oder Surfen nutzen will, kann übrigens zumindest teilweise auf WLAN oder USB-Ladebuchsen zugreifen: Diese Ausstattung, erklärt die Unternehmens-Sprecherin, hänge aber vom täglich wechselnden Fahrzeug-Einsatz ab.