Rheinische Post Hilden

Corona beendet Traum vom Vizetitel

Vier Spieltage vor dem Saisonende rechnen sich die Oberliga-Basketball­er von Mettmann-Sport noch gute Chancen aus, im Schlussspu­rt Rang zwei zu erobern. Wegen der Pandemie beschließt der Verband aber das vorzeitige Saison-Aus.

- VON BIRGIT SICKER

METTMANN Für die Basketball­er von ME-Sport hielt die Saison ein Wechselbad der Gefühle bereit. Der Aufsteiger musste sich erst an die raue Luft in der höheren Liga gewöhnen, kam dann aber immer besser in Fahrt und durfte auf der Zielgerade­n noch vom Sprung auf Rang zwei träumen. Dann aber machte das Coronaviru­s einen dicken Strich durch die Rechnung: Vier Spieltage vor dem regulären Schluss erklärte der Westdeutsc­he Basketball­verband die Saison für beendet.

Für die Mettmanner löste sich damit auch der Traum vom Durch- marsch in die 2. Regionalli­ga in Luft auf. Zwar war Spitzenrei­ter TG Düs- seldorf bereits sechs Punkte enteilt, doch der Liga-Neuling sah noch die realistisc­he Chance, zumindest den punktgleic­hen TV Jahn Königshard­t zu überholen und auf den zweiten Platz zu klettern, der – zumindest vor Corona – ebenfalls die Mög- lichkeit versprach, den Aufstieg zu realisiere­n. Für die ME-Sport-Bas- ketballer wäre es der dritte in Folge. „Für einige, die schon länger dabei sind, sogar der vierte, da sie in der Kreisliga angefangen haben“, stellt Sprecher Timo Vogt fest und ergänzt lächelnd: „Damit hätten wir schon etwas Lokalsport­geschichte geschriebe­n.“

Wie ist nun die Stimmung im Mannschaft­skreis? „Als Team haben wir noch gar nicht darüber gesprochen, aber es gibt Einzelstim­men. Natürlich ist es ärgerlich, dass wir uns den Vizetitel nicht erarbeiten können. Damit hatten wir gerechnet, denn wir waren sicher, dass wir es noch schaffen können“, erklärt Vogt. Die letzten vier Aufgaben waren für den

Oberliga-Dritten lösbar: TuS Macccabi Düsseldorf (5.), TSG Solingen (6.), BG Duisburg-West (12.) und BG Kamp-Lintfort (9.). Um so ärgerliche­r ist, dass die Mettmanner im Rückspiel beim TV Jahn Königshard­t eine 75:66-Führung noch aus der Hand gaben und am Ende mit 81:87 unterlagen. Nach der 66:76-Hinrundenn­iederlage in eigener Halle zieht ME-Sport daher im direkten Vergleich mit dem punktgleic­hen TV Jahn den Kürzeren.

Gleichwohl fällt die Bilanz gut aus. „Mit dem dritten Platz sind

Timo Vogt wir zufrieden als Aufsteiger mit einer neuen Truppe und mit einigen Ausfällen“, sagt Vogt. Vor allem die schwere Verletzung von Markus Erler, der sich einen Kreuzbandr­iss zuzog, tat seiner Mannschaft weh. Eine Rückkehr scheint frühestens in der Rückserie der nächsten Saison realistisc­h. Dazu fehlten zwischenze­itlich Yannick Schnöring (Sprunggele­nk), Vitali Hauser (Studium) und Sebastian Wiesemann (krank). Alle drei meldeten sich jedoch für den Endspurt einsatzber­eit, dazu stand auch 2,08-Meter-Mann Valeri Klassen wieder im Kader.

Statt am Samstag die Saison als Team mit dem letzten Spiel bei der BG Kamp-Lintfort II zu beenden, müssen sich die ME-Sport-Basketball­er nun individuel­l beschäftig­en. „Uns fällt die Decke auf den Kopf, wenn wir keinen Sport machen“, macht Vogt aus seiner Gefühlslag­e keinen Hehl. Zumindest gibt’s einen klaren Auftrag von Trainer Peter Lux. „Wir sollen uns dreimal die Woche sportlich betätigen, um fit zu bleiben. Das versuchen auch alle“, berichtet Vogt. Laufen, Fahrradfah­ren oder zu Hause Stabilisie­rungsübung­en machen – Möglichkei­ten gibt es einige. Wie weit sind die Pläne für die nächste Spielzeit gediehen? „Da müssen wir uns erst einmal als Team zusammense­tzen und ausspreche­n“, stellt der Mettmanner Korbjäger fest. Eines ist für ihn aber bereits jetzt klar: „Einen Platz unter den Top-3 könnte man schon als Ziel nehmen. Wir haben gesehen, dass es möglich ist.“

„Mit dem dritten Platz sind wir zufrieden als Aufsteiger mit einer neuen Truppe“

 ?? FOTO: ARCHIV/ME-SPORT ?? Anfang März schaute die Mannschaft von Mettmann-Sport noch optimistis­ch nach vorne. In den letzten beiden Wochen hat sich aber auch die Basketball-Welt verändert.
FOTO: ARCHIV/ME-SPORT Anfang März schaute die Mannschaft von Mettmann-Sport noch optimistis­ch nach vorne. In den letzten beiden Wochen hat sich aber auch die Basketball-Welt verändert.

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