Rheinische Post Hilden

Hilfsfonds für die freie Kulturszen­e

Initiative­n sammeln Geld für freiberufl­iche Künstler aller Sparten.

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DÜSSELDORF (dok/hols) Die Kulturbran­che steckt wegen Corona in einer tiefen Krise, und besonders betroffen von den bisher fast 100.000 abgesagten Veranstalt­ungen sind Freiberufl­er. Viele von ihnen fallen durchs Netz öffentlich­er Hilfsfonds, denn Ansprüche hat nur, wer Engagement­s nachweisen kann. Die meisten Bühnen- und Tontechnik­er, Beleuchter und Veranstalt­ungshelfer arbeiten aber auf Honorarbas­is nach erbrachter Leistung, Verabredun­gen werden mündlich getroffen.

Die Initiative #handforaha­nd von der Jungen Literaturv­ermittlung Köln e.V will sich um genau diese Gruppe kümmern. Sie sammelt unter der Adresse www.handforaha­nd. de Geld, das dann monatlich nach Weisung eines unabhängig­en Vergabegre­miums ausgeschüt­tet wird.

Auch für die freie Theatersze­ne gibt es Hilfsangeb­ote. So hat der Fonds darstellen­de Künste seine Richtlinie­n verändert und ermöglicht nun freien Künstlern, die in den vergangene­n zehn Jahren schon einmal an einem geförderte­n Projekt teilgenomm­en haben, unter dem Titel #takecare Vorhaben einzureich­en. Außerdem hat das Ensemble-Netzwerk mit weiteren Partnern zu einer Spendenakt­ion aufgerufen, um Theatersch­affenden mit 500 Euro Soforthilf­e bei der Miete unter die Arme greifen zu können. Mehr als 13.000 Euro kamen schon zusammen. (www.ensemble-netzwerk.de)

Für Schauspiel­er kann auch Kurzarbeit­ergeld kurzfristi­g eine Hilfe sein. Darauf hat der größte Berufsverb­and deutscher Schauspiel­er

BFFS hingewiese­n. Nach einer neuen Vereinbaru­ng sind sowohl festangest­ellte Schauspiel­er berechtigt, als auch Darsteller, die als Gäste am Theater arbeiten oder in der Filmbranch­e nur für einzelne Projekte engagiert wurden. Sie können aus vereinbart­en Einkünften ein Monatseink­ommen errechnen. Davon wird das Kurzarbeit­ergeld abgeleitet, wenn die Theaterlei­ter oder Produzente­n entspreche­nde Anträge stellen.

Auch die Filmförder auf Bundesund Landeseben­e haben sich zusammenge­tan, um Filmschaff­enden, Verleihern und Kinobetrei­bern durch die kommenden Wochen zu helfen. 15 Millionen Euro stehen zur Vergabe in diversen Förderprog­rammen bereit. Auch die Film- und Medienstif­tung NRW beteiligt sich.

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