Stadt will jetzt 600 Corona-Tests am Tag
Die Zahl der Tests im Drive-in in Oberbilk soll kräftig gesteigert werden. Nach wie vor sei es aber nicht sinnvoll oder angedacht, alle Düsseldorfer zu testen.
DÜSSELDORF Die Stadt Düsseldorf will künftig noch mehr Menschen auf das neue Coronavirus testen. „Wir erhöhen die Testkapazitäten deutlich“, sagt der städtische Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke. Der Leiter des Gesundheitsamts, Klaus Göbels, hat mit einem Düsseldorfer Privatlabor bis zu 600 Tests am Tag vereinbart. Den Termin zum Corona-Test sollen die Düsseldorfer dann innerhalb von ein bis zwei Tagen haben, das Ergebnis soll maximal 36 Stunden später vorliegen.
Um die zahlreichen Rachenabstriche vornehmen zu können, soll die Leistung des Drive-in-Zentrums an der Mitsubishi Electric Halle nach oben gefahren werden. „Da arbeiten wir noch lange nicht unter Volllast“, sagt Göbels im Gespräch mit unserer Redaktion. Mit einer strikteren Taktung kann man dort eine deutlich höhere Zahl am Tag erreichen als die bisherigen rund 150 Tests; zudem werden dort künftig nicht mehr nur Menschen getestet, die Teil der kritischen Infrastruktur sind. An der Witzelstraße, wo niedergelassene Ärzte die Tests durchführen, werden momentan rund 100 Menschen täglich getestet. Die Terminvergabe erfolgt weiterhin generell über die Corona-Hotline der Stadt Düsseldorf. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Fragen.
Wer kann in Düsseldorf getestet werden?
Menschen, die entweder in der Landeshauptstadt leben oder hier arbeiten. Sie können sich bei der städtischen Corona-Hotline melden, wo nach einem Schema abgefragt wird, ob man zu denen gehört, bei denen ein Test angezeigt ist. Relevant ist das Auftreten mehrerer typischer Symptome (u.a. trockener Husten, Atemnot, Fieber über 38,5 Grad), dann die Frage, ob man zu einer Risikogruppe gehört (etwa geschwächtes Immunsystem, Diabetes, Lungenerkrankungen) oder zur kritischen Infrastruktur – also etwa mit einem Arbeitsplatz im Gesundheitswesen, bei der Feuerwehr, in der Energieversorgung oder im Lebensmitteleinzelhandel. Die Kriterien sind an die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts angelehnt und werden stetig angepasst. Weggefallen
ist inzwischen zum Beispiel die Frage, ob man sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat.
Wie läuft diese Terminvereinbarung ab?
Die Corona-Hotline wird ab Donnerstag, spätestens Freitag, eine neue Struktur haben. Ein Phone-Bot lenkt die Anrufer dann zur richtigen Stelle, wo ihnen weitergeholfen wird. Es stehen mehrere Themenfelder zur Auswahl: die Terminvereinbarung für einen Test, Wirtschafts-, Familienfragen etc. und die Mitteilung der Testergebnisse.
Wenn das Gespräch an der Hotline ergibt, dass man getestet werden soll, erhält man entweder einen Termin im Testzentrum an der Witzelstraße oder im Drive-in an der Mitsubishi Electric Halle. Dritte Möglichkeit ist ein mobiler Dienst, bei dem jemand für den Test zu einem nach Hause kommt. Inzwischen wird hier schon mit drei Autos (anfangs eins) gefahren.
Wer später wegen seiner Testergebnisse die Corona-Hotline anruft, wird gefragt, ob er weniger als fünf Tage auf das Ergebnis wartet.
Dann soll man auf den Anruf des Gesundheitsamtes warten und bis dahin zu Hause in freiwilliger Quarantäne bleiben. Wer schon länger als fünf Tage wartet, soll laut Ansage eine E-Mail mit Namen, Anschrift, Geburtsdatum und Rückrufnummer an diagnosezentrum_corona@ duesseldorf.de schicken. Weitere Infos im Internet unter duesseldorf. de/Corona
Wer wertet die Tests aus?
Alle Tests wurden bislang in zwei niedergelassenen Laboren in der Stadtmitte und in Pempelfort ausgewertet. Die neue Vereinbarung mit dem Gesundheitsamt sieht 600 Tests in einem Labor vor.
Warum lässt man nicht gleich alle Düsseldorfer testen?
„Das wäre überhaupt nicht sinnvoll“, sagt Meyer-Falcke. Erstens fürchtet der Beigeordnete, dass einige einen negativen Test mit einem Freibrief gleichsetzen könnten, sich wieder in Gruppen zu treffen. „Dabei kann man sich natürlich schon auf dem Heimweg vom Test doch angesteckt haben.“Angezeigt sei ein Test wirklich