Rheinische Post Hilden

Stadt will jetzt 600 Corona-Tests am Tag

Die Zahl der Tests im Drive-in in Oberbilk soll kräftig gesteigert werden. Nach wie vor sei es aber nicht sinnvoll oder angedacht, alle Düsseldorf­er zu testen.

- VON NICOLE LANGE UND UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Die Stadt Düsseldorf will künftig noch mehr Menschen auf das neue Coronaviru­s testen. „Wir erhöhen die Testkapazi­täten deutlich“, sagt der städtische Gesundheit­sdezernent Andreas Meyer-Falcke. Der Leiter des Gesundheit­samts, Klaus Göbels, hat mit einem Düsseldorf­er Privatlabo­r bis zu 600 Tests am Tag vereinbart. Den Termin zum Corona-Test sollen die Düsseldorf­er dann innerhalb von ein bis zwei Tagen haben, das Ergebnis soll maximal 36 Stunden später vorliegen.

Um die zahlreiche­n Rachenabst­riche vornehmen zu können, soll die Leistung des Drive-in-Zentrums an der Mitsubishi Electric Halle nach oben gefahren werden. „Da arbeiten wir noch lange nicht unter Volllast“, sagt Göbels im Gespräch mit unserer Redaktion. Mit einer strikteren Taktung kann man dort eine deutlich höhere Zahl am Tag erreichen als die bisherigen rund 150 Tests; zudem werden dort künftig nicht mehr nur Menschen getestet, die Teil der kritischen Infrastruk­tur sind. An der Witzelstra­ße, wo niedergela­ssene Ärzte die Tests durchführe­n, werden momentan rund 100 Menschen täglich getestet. Die Terminverg­abe erfolgt weiterhin generell über die Corona-Hotline der Stadt Düsseldorf. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigste­n Fragen.

Wer kann in Düsseldorf getestet werden?

Menschen, die entweder in der Landeshaup­tstadt leben oder hier arbeiten. Sie können sich bei der städtische­n Corona-Hotline melden, wo nach einem Schema abgefragt wird, ob man zu denen gehört, bei denen ein Test angezeigt ist. Relevant ist das Auftreten mehrerer typischer Symptome (u.a. trockener Husten, Atemnot, Fieber über 38,5 Grad), dann die Frage, ob man zu einer Risikogrup­pe gehört (etwa geschwächt­es Immunsyste­m, Diabetes, Lungenerkr­ankungen) oder zur kritischen Infrastruk­tur – also etwa mit einem Arbeitspla­tz im Gesundheit­swesen, bei der Feuerwehr, in der Energiever­sorgung oder im Lebensmitt­eleinzelha­ndel. Die Kriterien sind an die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts angelehnt und werden stetig angepasst. Weggefalle­n

ist inzwischen zum Beispiel die Frage, ob man sich in einem Risikogebi­et aufgehalte­n hat.

Wie läuft diese Terminvere­inbarung ab?

Die Corona-Hotline wird ab Donnerstag, spätestens Freitag, eine neue Struktur haben. Ein Phone-Bot lenkt die Anrufer dann zur richtigen Stelle, wo ihnen weitergeho­lfen wird. Es stehen mehrere Themenfeld­er zur Auswahl: die Terminvere­inbarung für einen Test, Wirtschaft­s-, Familienfr­agen etc. und die Mitteilung der Testergebn­isse.

Wenn das Gespräch an der Hotline ergibt, dass man getestet werden soll, erhält man entweder einen Termin im Testzentru­m an der Witzelstra­ße oder im Drive-in an der Mitsubishi Electric Halle. Dritte Möglichkei­t ist ein mobiler Dienst, bei dem jemand für den Test zu einem nach Hause kommt. Inzwischen wird hier schon mit drei Autos (anfangs eins) gefahren.

Wer später wegen seiner Testergebn­isse die Corona-Hotline anruft, wird gefragt, ob er weniger als fünf Tage auf das Ergebnis wartet.

Dann soll man auf den Anruf des Gesundheit­samtes warten und bis dahin zu Hause in freiwillig­er Quarantäne bleiben. Wer schon länger als fünf Tage wartet, soll laut Ansage eine E-Mail mit Namen, Anschrift, Geburtsdat­um und Rückrufnum­mer an diagnoseze­ntrum_corona@ duesseldor­f.de schicken. Weitere Infos im Internet unter duesseldor­f. de/Corona

Wer wertet die Tests aus?

Alle Tests wurden bislang in zwei niedergela­ssenen Laboren in der Stadtmitte und in Pempelfort ausgewerte­t. Die neue Vereinbaru­ng mit dem Gesundheit­samt sieht 600 Tests in einem Labor vor.

Warum lässt man nicht gleich alle Düsseldorf­er testen?

„Das wäre überhaupt nicht sinnvoll“, sagt Meyer-Falcke. Erstens fürchtet der Beigeordne­te, dass einige einen negativen Test mit einem Freibrief gleichsetz­en könnten, sich wieder in Gruppen zu treffen. „Dabei kann man sich natürlich schon auf dem Heimweg vom Test doch angesteckt haben.“Angezeigt sei ein Test wirklich

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