Amateurvereine in Existenznot

Kosten für Platzwarte und ausgefallene Spiele reißen ein Loch in die Kassen.

DÜSSELDORF Angesichts der bundesweit geltenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sehen sich Düsseldorfs Amateurfußballer vor existentielle Probleme gestellt. Viele kommen in finanzielle Engpässe, außerdem ist die sportliche Lage unklar. Fragen stehen im Raum wie etwa zur Wiederaufnahme des Trainings und zur Ermittlung von Auf- und Absteigern. Einige Reaktionen aus den Vereinen.

SG Benrath-Hassels

„Mit schweren Herzens“, wie es in einer Info vom Vorstand heißt, sind mit sofortiger Wirkung sämtliche Vereinsaktivitäten ausgesetzt. Die für den 28. März anberaumte Jahreshauptversammlung findet nicht statt, ebenso Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Die Anwesenheit von Mitarbeitern in der Geschäftsstelle werden „auf das unbedingt nötigste Maß“heruntergefahren. Kontakte sollen telefonisch oder digital erfolgen.

TSV Urdenbach

Mit einer ähnlichen Mitteilung hat sich der Vorstand des TSV Urdenbach an seine Mitglieder gewandt. Eine für den 27. März geplante Jahreshauptversammlung ist auf einen späteren Zeitpunkt verlegt worden. Die Einstellung des kompletten Sportbetriebs gilt zunächst bis zum Ende der Osterferien.

TuS Gerresheim

Von „angespannter Sorge“spricht Geschäftsführer Peter Müller. Fehlende Einnahmen aus dem Clubhaus reißen ein tiefes Loch in die Kasse. Gleichzeitig müssen laufende Kosten wie für das Platzwart-Ehepaar beglichen werden. Müller rechnet mit einem Rückgang von Sponsorengeldern. „Unsere Banden- und Plakatwerbung wird von kleinen und mittelständischen Unternehmen erbracht, die selbst in finanzielle Not geraten“, so Müller. Seine Meinung zur sportlichen Problemlage: „Die Saison muss wiederholt werden.“

DJK Agon 08

Laufende Hausmeistersowie Betriebskosten für Clubhaus und Sportanlage bringen den Mörsenbroicher Verein in Not. „Unsere Einnahmen sind gleich null“, sagt der Vorsitzende Manfred Novacek. Zugleich beklagt er das fehlende Vereinsleben. „Es ist ein trauriger Zustand“. Novacek hofft, dass sich die Lage möglichst bald bessern wird.

VfL Benrath

Auf erhebliche finanzielle Einbußen weist Walter Drewes vom VfL Benrath hin. „Amateurvereine trifft die Corona-Krise nicht weniger schwer als die großen Bundesligaclubs“, betont der VfL-Vize-Vorsitzende. Mietausfälle drohen. „Allein die Stornierung eines Freundschaftsspiels der Panther, das für den 1. April vereinbart war, bringt den VfL um einen vierstelligen Betrag“, sagt Drewes. Unklar ist, ob Sponsoren bei der Stange bleiben, wenn die Zuschauerränge weiter leer bleiben.

Garather SV

Sorgen um die Kinder und Jugendlichen, die wegen der Kita- und Schulschließungen kaum eine sinnvolle Beschäftigung finden, wenn das Fußballspielen im Verein nicht möglich ist, macht sich Helmut Röder vom Garather SV. „Das ist eine ganz schlechte Situation“, warnt der Ehrenamtler. Einnahmeverluste durch den Spielstopp für das Fußball-Seniorenteam in der Kreisliga B hingegen nimmt Röder gelassen. „Hier sind unsere Ausgaben ohnehin höher als die Einnahmen.“