Ansturm auf Drive-in bleibt vorerst aus
25 Menschen lassen sich am Mittwoch nach Überweisung durch den Arzt an der neuen Abstrichstation am Hildener Berufskolleg testen. Auch in der Corona-Praxis bleibt es eher ruhig. Kommende Woche wird sich das wohl ändern.
HILDEN Der blaue Kombi rollt langsam durchs Holterhöfchen, die Fahrerin findet nach kurzer Suche das Schild zur „Probenentnahme“, biegt auf den Lehrerparkplatz des Berufskollegs und wird an der Einfahrt zum am Mittwoch eingerichteten Corona-Drive-in von einer Mitarbeiterin des Kreises aufgehalten. Diese prüft schnell das Kennzeichen, dann darf die Frau im blauen Kombi weiterfahren.
Auf dem Gelände des Hildener Berufskolleg am Holterhöfchen betreibt der Kreis seit Mittwoch die Abstrichstation und eine Corona-Praxis. Der Ansturm blieb am ersten Tag aus: „Noch war nicht viel los“, erklärt ein Mitarbeiter in der Corona-Praxis. Alle hatten sich zuvor telefonisch angemeldet und einen Termin vereinbart. Ohne Termin stand niemand vor der Türe – er wäre auch nach Hause geschickt worden, denn ohne vorherige telefonische Anmeldung wird niemand untersucht. Am Vormittag schaut sich Landrat Thomas Hendele die Praxis in den Schulräumen an, bedankt sich bei den Mitarbeitern. Ein Arzt ist zu den Öffnungszeiten vor Ort, er wird von weiteren Mitarbeitern unterstützt. Es gibt einen Empfangsbereich, mehrere Untersuchungsräume, einen Wartebereich mit ausreichend Sicherheitsabstand – Eingang und Ausgang sind voneinander getrennt.
Die Frau im blauen Kombi fährt an Absperrgittern vorbei und hält vor einem Tor. Dort wartet ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Nachdem die Daten abgeglichen sind, reicht sie der Fahrerin das Testkit und einen Anleitungszettel ins Auto. „Wie mache ich einen Abstrich in der Mundhöhle“, steht dort. „Öffnen Sie Ihren Mund weit. Streichen Sie mit dem Tupfer mehrfach über die Mundschleimhaut (nicht die Zunge, nicht die Zähne, nicht die Lippen) im hinteren Teil der Mundhöhle. Um Würgereflex zu vermeiden, können Sie dabei tief ausatmen.“Danach kommt der Tupfer wieder in das Röhrchen. Die DRK-Mitarbeiterin übernimmt das Röhrchen. Später am Tag kommt ein Bote des Testlabors vorbei und holt die Röhrchen ab.
Rund 25 sind es am Mittwoch. „Wir rechnen damit, dass sowohl Corona-Praxis als auch Abstrichstation erst kommende unter Volllast laufen“, erklärt Kreissprecherin Daniela
Hitzemann. Diese Woche müsse sich erst noch herumsprechen, wie potentiell Erkrankte einen Termin vereinbaren können. Dann sollen bis zu 70 Menschen in Hilden getestet werden. Weitere 70 können in der ebenfalls am Mittwoch in Betrieb genommene Drive-in-Station in Ratingen getestet werden. „Mit den rund 60 Test, die momentan täglich an der bereits seit langem etablierten
Teststation am EVK in Mettmann durchgeführt werden, kommen wir im Kreis Mettmann dann auf rund 200 Tests pro Tag“, erklärt Daniela Hitzemann.
Die Frau im blauen Kombi startet nach weniger als fünf Minuten wieder den Motor und fährt davon. Mit einem Ergebnis ihres Test kann sie innerhalb eines Tages rechnen, erklärt Daniela Hitzemann.