Rheinische Post Hilden

Schulmensa: Aufwärmen statt frisch kochen

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In der städtische­n Beschlussv­orlage für die Ratsmitgli­eder hieß es dazu unter anderem, die Stadt habe „ein elementare­s Interesse an einer funktionie­renden Polizeiwac­he in der Innenstadt“und daher angeboten, „eine solche Polizeiwac­he im Zuge des Rathausneu­baus auf dem Grundstück Kaiserstra­ße 21 zu errichten und an die Kreispoliz­ei zu vermieten.” Eine Machbarkei­tsstudie kommt zum Ergebnis, dass die Polizeiwac­he an dem Standort auf zwei Etagen realisiert werden kann. Steuerbera­ter Wolfgang Pauli, dessen Kanzlei sich im ersten Stock des Gebäudes Kaiserstra­ße 21 befindet, verfolgte die Sitzung ebenfalls aufmerksam. Er hatte der Verwaltung in der vergangene­n Woche vorgeworfe­n, bisher überhaupt nicht informiert worden zu sein. Das wiederholt­e er am Rande der Ratssitzun­g. „Ich soll jetzt vom städtische­n Dezernente­n Alparslan ein Schreiben bekommen“, kündigte Pauli an: „Das wäre das erste, was mir offiziell in dieser Angelegenh­eit mitgeteilt wird.“

Weil die Frischkoch­küche kostenmäßi­g explodiert ist, stimmte der Stadtrat mehrheitli­ch für Catering.

HAAN (inbo) Es wird eine „Regenerier­küche“: Der Stadtrat hat am Dienstag mehrheitli­ch beschlosse­n, dass die Gesamtschu­le zum Schuljahr 2023/24 mit den ersten Schülern in der Oberstufe am Schulstand­ort Walder Straße nicht nur eine multifunkt­ionale Mensa, sondern auch Klassenzim­mer, Differenzi­erungsund Lehrerräum­e bekommen wird.

De Ratsmitgli­eder erteilten am Dienstag die offizielle Projektfre­igabe. In der Diskussion ging es vor allem darum, ob die Schule eine Frischkoch- oder eine Regenerier­küche bekommen soll und welche Investitio­ns- und Betriebsko­sten dabei vertretbar sind. Bei der Frischkoch­küchen-Variante hatte die Stadt zuletzt Kosten von rund 18 Millionen Euro prognostiz­iert, für die Regenerier­küche, bei der die

Speisen vom Caterer geliefert und vor Ort erwärmt werden, rund 13 Millionen Euro.

Die GAL sprach sich ebenso wie die SPD für die Frisch-Alternativ­e aus, beide zweifelten den Kostenverg­leich der Experten an. GAL-Fraktionsc­hef Andreas Rehm plädierte deshalb für die Festlegung eines Budgets durch den Rat und die weiteren Schritte mit einem anderen Küchenplan­er. Die SPD geht davon aus, dass damit regionale Produkte verwendet werden können, sich die Küche besser auf einen wechselnde­n Bedarf einstellt und möglicherw­eise sogar Menschen mit Handicap dort arbeiten können. „Uns ist Nachhaltig­keit wichtig, deshalb ist das Mehrbudget gut angelegt“, sagte SPD-Fraktionsc­hef Bernd Stracke.

Dem widersprac­hen sowohl CDU als auch FDP: Auch ein örtlicher Caterer

sei in der Lage, mit regionalen Produkten zu arbeiten. Die wirtschaft­liche Unsicherhe­it bei einem Kostenunte­rschied von fünf bis sieben Millionen Euro spricht aus Sicht der CDU für die Regenerier­küche. Auch die FDP wollte das finanziell­e Risiko nicht eingehen, bezweifelt­e überdies, dass diese Variante bei den älteren Oberstufen­schülern überhaupt Akzeptanz findet. „Wir werden für die Regenerier­küche stimmen, weil sie finanziell realisierb­ar ist“, stimmte auch Meike Lukat (WLH) für die kostengüns­tigere Alternativ­e.

Mit der Entscheidu­ng treffen die Politiker allerdings nicht den Geschmack der Gesamtschu­le. Rektor Christian Hoffmann hatte noch am Montag erklärt, dass seine Schule die Frischkoch­küche bevorzugen würde, weil sie besser zum Schulkonze­pt passe und dem Wunsch von Schülern, Eltern und Kollegium entspreche. Die Stadt wurde aufgeforde­rt, bei den Planungen des Erweiterun­gsbaus ein Garagenges­choss für zusätzlich­e zwei Millionen Euro zu vermeiden.

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FOTO: TEPH Ratssitzun­g in der Aula: Daniel Jonke registrier­te die Anwesenden.

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