Rheinische Post Hilden

Die Tücken des Home Office

Unternehme­r wie Patrik Menne haben derzeit alle Hände voll zu tun.

- VON ALEXANDER RIEDEL

HILDEN Nicht nur haltbare Lebensmitt­el und Klo-Papier stehen derzeit hoch im Kurs: Auch der Bedarf an Notebooks und ähnlichen technische­n Hilfsmitte­ln ist offenbar deutlich gestiegen. So berichtet es jedenfalls Patrik Menne. Der gelernte Fachinform­atiker für Systeminte­gration gründete im Jahr 2014 gemeinsam mit Geschäftsp­artner Sven Budde das Unternehme­n ITgration. Das hat mittlerwei­le zehn Mitarbeite­r. „Cloud Services“– die Bereitstel­lung einer überall über das Internet verfügbare­n Infrastruk­tur – sowie Beratung und gegebenenf­alls Beschaffun­g von Hardware gehören zu den Geschäftsf­eldern des Hildener Informatio­nstechnolo­gie-Dienstleis­ters. Und der Hilfsbedar­f der Kunden scheint durchaus groß zu sein: „Wir bekommen sehr viele Anfragen“, erzählt Menne. Das Gleiche gelte auch für die Systemhaus-Partner. Das Problem, dass dabei viele Betriebe beschäftig­e, sei die Verlagerun­g von Arbeitsplä­tzen auf die eigenen vier Wände. Da viele Mitarbeite­r nicht bereit seien, ihre private Ausstattun­g für die Arbeit zu nutzen, und diese den Sicherheit­sanforderu­ngen eines Unternehme­ns oft ohnehin nicht gerecht würde, kauften viele Chefs für ihre Belegschaf­t Notebooks – idealerwei­se nicht wahllos, um einen „wilden Zoo“an Geräten auch für die Zeit nach der großen Krise zu vermeiden. „Auch bei PC wird es eng“, betont Menne. Die Lager seien leer, die Nachversor­gung wiederum laufe äußerst schleppend. Das bringe bereits manch einen Betrieb in Schwierigk­eiten. „Wir stellen fest, dass gerade kleine Unternehme­n zittern“, sagt der 41-jährige Fachmann. Dabei habe er vor der Corona-Krise noch von einigen Partnern gehört, sie bräuchten keine Notebooks.

Frei von Problemen sei aber auch die Umstellung der Arbeitswei­se nicht. „Das ist für viele ein Kulturwand­el“, erzählt Menne – zum einen auf mentaler Ebene, weil der Tag ganz einfach anders strukturie­rt werden müsse, zum anderen aber eben auch, weil die Haptik eines Gerätes neu, der Umgang mit bestimmten Programmen nicht vertraut sei. „Der Frustlevel steigt“, erklärt der Hildener Unternehme­r. „Workplace as a service“gehört zu seinen Angeboten. Dahinter verbirgt sich die komplette Bereitstel­lung und Verwaltung einer IT-Infrastruk­tur durch einen Anbieter. Ganz vermeiden lassen sich Außeneinsä­tze für den Dienstleis­ter freilich auch nicht. Viele telefonisc­he Hilferufe könne man aber auch aus der Ferne bearbeiten. Und so haben Patrik Menne und Sven Budde ihre Mitarbeite­r naturgemäß auch ins Home Office beordert.

Der 2014 gegründete IT-Dienstleis­ter bietet insbesonde­re mittelstän­dischen Unternehme­n Cloud Services und Managed Services. Seinen Sitz hat der Betrieb mit zehn Mitarbeite­rn in Hilden, Mühle 64. www.itgration.de

 ?? FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA ?? Eine Mitarbeite­rin nimmt aufgrund der Ausbreitun­g des Coronaviru­ses aus ihrem Wohnzimmer an einer Telefonkon­ferenz teil.
FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Eine Mitarbeite­rin nimmt aufgrund der Ausbreitun­g des Coronaviru­ses aus ihrem Wohnzimmer an einer Telefonkon­ferenz teil.
 ?? FOTO: RALPH MATZERATH ?? Mitinhaber der Firma ITgration Patrik Menne.
FOTO: RALPH MATZERATH Mitinhaber der Firma ITgration Patrik Menne.

Newspapers in German

Newspapers from Germany