Rheinische Post Hilden

Einkaufshi­lfe ist gut angelaufen

Das Projekt bringt in Hilden Hilfesuche­nde und Helfer zusammen.

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HILDEN (cis) Erst vor wenigen Tagen haben das städtische Seniorenbü­ro und das Jugendparl­ament Hilden eine Einkaufshi­lfe organisier­t. Das Angebot kommt gut an, berichtet Diana Pohler, Mitarbeite­rin der städtische­n Kinder- und Jugendförd­erung Hilden. „Einzelpers­onen, davon einige um die 90 Jahre alt, Familien und Paare nehmen die Unterstütz­ung in Anspruch.“

Gefragt seien beispielsw­eise der Gang zum Supermarkt, zur Apotheke, aber auch Botengänge zur Post, zur Bank oder eine Gassirunde mit dem Hund. „Wir sind von der Resonanz der Freiwillig­en überwältig­t“, erklärt Sozial- und Jugendezer­nent Sönke Eichner. Über 40 Hildener machen mit, darunter die „Zwerge“des VfB Hilden, Mitglieder des Jugendparl­aments und zahlreiche engagierte­n Einzelpers­onen. Eichner ist überzeugt: „Alle gemeinsam können wir dafür sorgen, dass niemand, der wirklich Hilfe benötigt, auf der Strecke bleibt. Es ist ein Miteinande­r, das Mut macht.“

Bei Diana Pohler, Andrea Nowak (Betreuerin des Jugendparl­aments) und dem Seniorenbü­ro laufen die Fäden zusammen. Sie stellen den ersten Kontakt her und kündigen bei den Hilfesuche­nden die jeweils zugeteilte­n Helfer/innen namentlich an. Diese melden sich kurzfristi­g zu einer vereinbart­en Uhrzeit und übernehmen die gefragte Aufgabe.

„Vielen Menschen ist es anfangs schwer gefallen, um Unterstütz­ung zu bitten“, stellte Andrea Nowak noch in den ersten Tagen fest. Das hat sich meistens nach dem ersten Besuch erledigt.

Aicha El Hasbouni, Mitglied des Hildener Jugendparl­aments, war die erste, die eine Einkaufsto­ur übernommen hat. „Ich habe nicht lange überlegt“, sagt sie. „Diese Situation ist für uns alle neu und wir können sie nur überwinden, wenn wir als Gesellscha­ft an einem Strang ziehen. Ich finde, junge Menschen müssen jetzt ihre Unterstütz­ung für Risikogrup­pen anbieten.“Angst vor einer Ansteckung hat Aicha nicht: „Ich halte alle Abstandsre­geln und Hygienemaß­nahmen ein.“

Das erste Treffen verlief für beide Seiten reibungslo­s. Aicha ließ sich am Telefon die Einkaufsli­ste übermittel­n, holte anschließe­nd das Geld ab, stellte Einkauf und Wechselgel­d in sicherer Distanz im Treppenhau­s ab und vereinbart­e gleich das nächste Treffen. „Der Mann war glücklich, dass er Hilfe bekommt. Das gibt auch mir ein gutes Gefühl.“

„Wir sind sehr froh, dass schon so viele Freiwillig­e ihre Bereitscha­ft signalisie­rt haben“, sagt Diana Pohler. Je größer die Helferkart­ei, desto leichter ist es, die Angebote innerhalb eines Stadtteils zu organisier­en, um unnötig weite Wege und lange Wartezeite­n zu vermeiden.

Eine Sorge hat Diana Pohler aber dennoch: „Es gibt einige Menschen, die weder E-Mail, noch Zugang zu den sozialen Netzwerken haben.“Deshalb hofft sie, dass sich die Aktion auch in dieser Gruppe herumspric­ht. Dazu können auch Nachbarn und Freunde beitragen.

Die Koordinier­ungsstelle der Stadt ist montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und donnerstag­s zusätzlich von 14 bis 18 Uhr unter der Telefonnum­mer 02103 72-591 oder per E-Mail unter einkaufshi­lfe@hilden.de erreichbar. Hier können sich sowohl Hilfesuche­nde als auch Hilfswilli­ge mit ihren Wünschen und Angeboten melden. Das Projekt „Einkaufshi­lfe“wird unterstütz­t vom Rotary Club Hilden-Haan, von der Rheinische­n Post sowie der Facebook-Gruppe „Du kommst aus Hilden, wenn“.

www.rp-gemeinsams­tark.de

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FOTO: ARMIN WEIGEL/DPA Viele Hildener wollen für andere einkaufen gehen, viele Hildener nehmen dieses Hilfsangeb­ot dankend an.

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