Gedenken an Kirchengründer wird verschoben
Der Priester Dobrivoje Cilerdzic hat die serbisch-orthodoxe Gemeinde in Düsseldorf gegründet und sich für eine eigene Kirche eingesetzt.
LICHTENBROICH (brab) Die serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde wollte eigentlich am heutigen 4. April den 100. Geburtstag ihres vor 25 Jahre verstorbenen Priesters Dobrivoje Cilerdzic feiern. Denn dieser war maßgeblich für den Bau der eigenen Kirche mit Kapelle, zu der später noch ein Gemeindezentrum hinzu kam, verantwortlich. Wegen den Einschränkungen durch das
Corona-Virus wird die Gedenkfeier, die am Grab auf dem Nordfriedhof stattfinden sollte, verschoben. Als Gäste waren Vertreter der Diözese erwartet worden. Gastgeber der Feier ist Dobrivoje Cilerdzics Sohn Andrej, welcher der Bischof der serbisch-orthodoxen Diözese Österreich-Schweiz-Italien ist.
1962 wurde die serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde von Dobrivoje
Cilerdzic in Düsseldorf aufgebaut und geleitet und teilte sich zunächst mit anderen orthodoxen Gruppen die Kirche des Heiligen Nikolaus von Myra in Wersten. Die Zahl der Mitglieder der serbisch-orthodoxen Kirche stieg damals immer mehr an, so dass sich die Gemeinde nach einem Grundstück für den Bau eines eigenen Gotteshauses umsah. „Mein Mann hatte sechs Semester evangelische Theologie in Münster studiert und sich immer sehr für die Ökumene eingesetzt. Deshalb unterhielt er hervorragende Beziehungen zu den anderen Kirchen“, sagt Marianne Cilerdzic, Ehefrau von Dobrivoje Cilerdzic. So erhielt dessen Gemeinde damals kostenlos das Grundstück an der Wanheimer Straße in Lichtenbroich und sowohl die evangelische wie auch die katholische Kirche beteiligten sich an den Kosten für den Kirchenbau.
Zwischen 1984 und 1986 entstand das markante Gebäude, das durch den Architekten Aleksandar Radovanovic geplant und der Heiligen Sava geweiht wurde. Es wurde vollständig vom Belgrader Künstler Dragomir Jasovic ausgemalt. Es handelt sich dabei um eine im byzantinischen Stil erbaute Basilika mit zwei Kuppeln auf einem rechteckigen Grundriss. Daneben wurden noch eine kleine Kapelle und vor rund 15 Jahren ein Gemeindezentrum gebaut. Dieses wird auch immer wieder für Versammlungen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Schließlich war es ein Anliegen von Dobrivoje Cilerdzic, gute Beziehungen im Stadtteil, aber auch auf Stadtebene, zu pflegen.