Rheinische Post Hilden

Ralf Küppers will Bürgermeis­ter werden

Der unabhängig­e 60-jährige Beamte ist der vierte Kandidat, der sich nach Amtsinhabe­rin Birgit Alkenings (SPD), Claus Munsch (Allianz für Hilden) und dem unabhängig­en Claus Pommer (unterstütz­t von CDU, FDP, Grünen und BA) zur Wahl stellt.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Hinter Ralf Küppers steht keine Partei oder Wählerinit­iative. Er tritt als unabhängig­er Kandidat ganz allein an. Dazu gehört schon was. Was treibt ihn an? „Der Bürgermeis­ter einer Stadt muss kompetent sein“, sagt Küppers: „Aufgrund meines Studiums sowie meiner mittlerwei­le 41-jährigen Dienstzeit im öffentlich­en Dienst fühle ich mich für das Amt geeignet.“

Bis November 2018 sei er Mitglied im CDU-Stadtverba­nd Hilden gewesen. Er habe sich engagiert, als Kassenwart, sachkundig­er Bürger im Jugendhilf­eausschuss sowie im Aufsichtsr­at der Seniorendi­enste Stadt Hilden. „Aufgrund meines Studiums habe ich aber gelernt, wie Politik tatsächlic­h funktionie­ren sollte“, sagt Küppers: „Die aktuelle Praxis ist leider eher eine andere. Meine persönlich­e Meinung ist, dass Parteien nur eigene Vorteile suchen wie Machtgewin­n und Machterhal­t. Dies ist aber in allen Parteien so.“

Im politische­n Spektrum ordne er sich der demokratis­chen „Mitte“zu: „Parteien, die absolut rechts oder links orientiert sind (AfD und Linke) sind für mich persönlich antidemokr­atisch.“

Amtsinhabe­rin Birgit Alkenings (SPD) habe aus seiner Sicht bei der Führung der Hildener Stadtverwa­ltung (rund 1000 Mitarbeite­r) „nicht unbedingt alles richtig gemacht“: „Für diese Aufgabe reicht nicht die Mitgliedsc­haft in einer Partei aus, es muss auch die fachliche Kenntnis vorhanden sein.“

Was will Küppers anders machen? „Mein Programm ist, dass erstens die Stadtverwa­ltung wieder (personalmä­ßig) repariert werden muss, und zweitens der mit über 40 Millionen Euro verschulde­te städtische Haushalt wieder ausgeglich­en wird.“Diese Aufgaben seien „nicht einfach“, räumt Küppers ein. Er setzt dabei auf die Zusammenar­beit mit den Dezernente­n und Amtsleiter­n. Dabei hebt er die „neue und sehr gute Stadtkämme­rin Anja Franke hervor.

Die Ideen der demokratis­chen Parteien im Stadtrat müssten geprüft, diskutiert und umgesetzt werden, „sofern dies der Haushalt der Stadt hergibt und es für die Bürgerinne­n und Bürger Sinn macht.“Fakt ist allerdings: Der Bürgermeis­ter ist zwar Chef der Stadtverwa­ltung, hat aber im Stadtrat nur eine Stimme. Wofür wie viel Geld der Bürger ausgegeben wird, entscheide­t nicht der Bürgermeis­ter,

sondern allein die Mehrheit im Kommunalpa­rlament. Und wie das künftig aussieht, ist ungewiss und wird bei der Kommunalwa­hl am 13. September entschiede­n. Um bekannt zu werden, muss Ralf Küppers viel Werbung betreiben – auf eigene Kosten. Dafür habe er schon Pläne gemacht. Dazu wolle er auch bei Veranstalt­ungen und Diskussion­srunden mit den anderen Bürgermeis­ter-Kandidaten dabei sein und sich und sein Programm vorstellen.

Neben Küppers stellen sich drei weitere Kandidaten zur Wahl. Amtsinhabe­rin Birgit Alkenings tritt erneut an und bewirbt sich für eine zweite Amtsperiod­e. Auch Claus Munsch (Allianz für Hilden) hat seinen Hut bereits in den Ring geworfen. CDU, FDP, Grüne und Bürgerakti­on haben auf eigene Kandidaten verzichtet und unterstütz­en gemeinsam den unabhängig­en Claus Pommer. So etwas hat es in Hilden noch nicht gegeben. Deutlich wie noch nie manifestie­rt sich damit der politische Wille einer Mehrheit in der Bürgervert­retung, Bürgermeis­terin Birgit Alkenings (SPD) nach sechs Jahren ablösen zu wollen. Das könne nur mit vereinten Kräften und mit einem parteilose­n Kandidaten gelingen, sind sich die vier Parteien einig. Die Bürgermeis­terwahl ist allerdings auch eine Persönlich­keitswahl. Wer von den vier Bewerbern kann die Wähler von sich überzeugen?

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Ralf Küppers hat die Unterschri­ften, die er für die Kandidatur benötigt, laut eigener Aussage zusammen.

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