3M will 166 Millionen Schutzmasken an USA liefern
WASHINGTON (anh/ap) Der US-Konzern 3M gibt dem Druck von US-Präsident Donald Trump nach, der verstärkte Lieferungen von Schutzmasken gefordert hat. Man habe mit der Regierung vereinbart, in den kommenden drei Monaten 166,5 Millionen Masken für das US-Gesundheitswesen zu liefern, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. „Ich möchte Präsident Trump und der Regierung für die gute Zusammenarbeit danken“, erklärte 3M-Chef Mike Roman. Gemeinsam verfolge man das Ziel, den Amerikanern mehr Masken zur Verfügung zu stellen. 3M werde die Masken für die USA in den nächsten drei Monaten vorrangig aus seinen Werken in China beziehen, so der Konzern. Diese Importe ergänzten die Produktion in den USA.
Zugleich erlaube es die Vereinbarung, in den USA produzierte Masken wie geplant nach Kanada und Lateinamerika zu senden, für die 3M Hauptlieferant der Masken sei, teilte das Unternehmen weiter mit. Durch die Corona-Pandemie sind hochwertigen Schutzmasken weltweit Mangelware geworden. US-Präsident Donald Trump hatte 3M den Export der Masken verboten und gesagt: „Wir wollen nicht, dass andere Leute sie bekommen.“Als US-Behörden bereits vereinbarte Exporte stoppten, gab es in Kanada teils wütende Reaktionen. Premierminister Justin Trudeau verwies darauf, dass die USA wichtige medizinische Güter aus Kanada bezögen, nicht zuletzt Zellstoff für die begehrten Masken.
In der vergangenen Woche hatte Trump ein Gesetz zur Industrieproduktion in Kriegszeiten ins Spiel gebracht, das aus der Zeit des Koreakrieges stammt. Mit dem „Defense Production Act“kann die US-Regierung Unternehmen verpflichten, bestimmte Güter herzustellen. Bei Twitter hatte Trump geschrieben, er werde 3M hart angehen, nachdem er gesehen habe, was sie mit den Masken machen. Der Konzern hatte seine Exportpolitik daraufhin verteidigt und vor „humanitären Folgen“für das medizinische Personal in Kanada und Lateinamerika gewarnt. Nach der nun erfolgten Einigung mit 3M zeigte sich Trump am Dienstag erfreut.
Mit Blick auf Deutschland sagte ein 3M-Sprecher: „Wir werden Atemschutzmasken, die für den europäischen Markt benötigt werden, auch weiter in Europa herstellen. 3M Schutzmasken für die USA werden vorrangig aus Asien geliefert. Demnach sind nach meinem jetzigen Kenntnisstand keine größeren Implikationen für die Lieferung von Schutzmasken nach Deutschland zu erwarten.“