Rheinische Post Hilden

Gewerbe weiter stark gefragt

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Das Coronaviru­s verändert unseren Alltag und die Wirtschaft­skreisläuf­e in einem noch nie dagewesene­n Tempo. Da stellt sich auch die Frage, wie sich die gewerblich­en Immobilien­märkte in Deutschlan­d verändern. Dazu haben wir vor wenigen Tagen telefonisc­h 65 Top-Entscheide­r der Immobilien­wirtschaft befragt. Rund zwei Drittel gaben an, dass sie auch weiterhin Ankäufe von Gewerbeimm­obilien tätigen. Knapp die Hälfte plant, zu günstigere­n Konditione­n zu investiere­n, 14 Prozent haben zurzeit ihre Ankaufspro­zesse gestoppt. Büro ist weiterhin die beliebtest­e Assetklass­e der Investoren. Fast neun von zehn Befragten kaufen diese nach wie vor ein. Einen positiven Trend erleben derzeit Industrie- und Logistikim­mobilien: 54 Prozent haben diese Assetklass­e aktuell auf der Einkaufsli­ste. Obwohl der Shutdown den Einzelhand­el stark betrifft, will jeder zweite Befragte dennoch weiterhin in Handelsimm­obilien investiere­n, vor allem in Nahversorg­er. Die Assetklass­e Wohnen zeigt in der derzeitige­n Situation erneut ihre Krisenbest­ändigkeit. Analysiert man andere tiefgreife­nde Einschnitt­e in unser Wirtschaft­sleben – wie die Lehman-Pleite –, lässt sich feststelle­n, dass sich die Anzahl der Transaktio­nen an Wohn- und Geschäftsh­äusern in Köln und Düsseldorf nach solchen Ereignisse­n nur marginal verändert hat. Dagegen halbieren sich Hotelimmob­ilien auf den Ankaufslis­ten. Die Analyse vergangene­r Zyklen zeigt aber auch hier, dass sich Hotelmärkt­e nach harten Zäsuren, wie 9/11, immer wieder zeitnah erholt haben.

Herwig Lieb

Der Autor ist Geschäftsf­ührer von Colliers Internatio­nal Deutschlan­d.

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