Rheinische Post Hilden

Wird aus der Rheinkirme­s jetzt ein Freizeitpa­rk?

Das Aus für Großverans­taltungen bis Ende August trifft die Top-Veranstalt­ung im Sommer sowie große Konzerte in Arena und Dome.

- VON NICOLE KAMPE UND UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Es wird in diesem Jahr keine oder eine ganz andere Rheinkirme­s geben. Auch große Konzerte finden bis zum 31. August nicht statt oder müssen verschoben werden.

Die Rheinkirme­s ist das Düsseldorf­er Großereign­is im Sommer. Schützench­ef Lothar Inden hält es für wahrschein­lich, dass sie ganz ausfallen muss, will dies aber jetzt mit den Schaustell­ern besprechen. „Wenn es eine Chance für eine Verlegung gibt, sind wir dafür offen.“Schaustell­er Oscar Bruch meint, man müsse sich neue Konzepte überlegen. Bei Großverans­taltungen gebe es zwei Hauptprobl­eme: die Menschenma­ssen und den Alkohol. „Warum machen wir nicht eine Art Freizeitpa­rk“, fragt der Betreiber des Riesenrads. Die Fahrgeschä­fte und Buden würden lockerer auf der Festwiese aufgestell­t, Eintritt könnte verlangt werden, um die Zahl der Besucher zu überblicke­n. Zwar würden der große Festzug der Schützen und das große Feuerwerk nicht stattfinde­n können. „Aber die Auflagen, die es in Baumärkten und großen Gartencent­ern gibt, die können wir auch erfüllen. Zoos sollen auch wieder öffnen dürfen“, sagt Bruch.

Die Kirmes zu verschiebe­n, sei eigentlich nicht möglich, der Terminplan bereits voll. In Düsseldorf falle der Startschus­s für die Großkirmes-Saison,

Crange, Luxemburg, Bremen, Hamburg, Oktoberfes­t folgten. Schaustell­er-Chef Oliver Wilmering sieht es ähnlich wie Bruch. Man befinde sich seit Wochen mit den Veranstalt­ern, den Schützen, im Gespräch. „Familien und Existenzen hängen an der Veranstalt­ung“, sagt Wilmering. „Am Ende entscheide­n die St. Sebastiane­r.“

In den Augen von Michael Brill, Chef von D.Live, ist das Jahr weitgehend gelaufen. Das Arena-Konzert

von Rammstein (28. Juni) und das Open-Air-Kino fielen aus. Das Autokino laufe weiter. Die Frage sei, was darüber hinaus 2020 noch stattfinde­n könne. Wenn im September Vorverkäuf­e starteten, seien die Events in aller Regel drei Monate später. „Wenn überhaupt, geht nur noch etwas in den letzten Wochen des Jahres.“

Die Toten Hosen hatten den Start ihrer „Alles ohne Strom“-Tour für den 10. Juni geplant. Die meisten der 29 bis Ende August geplanten Konzerte sind ausverkauf­t, auch die beiden Gigs im Rather Dome am 19. und 20. Juni. Was nun geschieht, ist offen.

Abgesagt werden muss auch das Lichterfes­t an Schloss Benrath. Der Caravan-Salon sollte am 29. August beginnen, das Gourmet-Festival auf der Kö am Vortag. Ob hier Verschiebu­ngen infrage kommen, bleibt abzuwarten – dies wäre auch eine Frage der Planungssi­cherheit.

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