Rheinische Post Hilden

Ein Buch aus Katzensich­t über Florence Nightingal­e

Die 72-jährige Christine Meiering hat 680 Seiten über die Reformerin geschriebe­n, die in den 1850er Jahren mehrfach in Kaiserswer­th war.

- VON JULIA BRABECK

KAISERSWER­TH Die Leidenscha­ft für das Schreiben hat schon immer in ihr gesteckt, richtig profession­ell damit losgelegt hat die heute 72-jährige Christine Meiering aber damit erst vor einigen Jahren. Seitdem hat die ehemalige Lehrerin schon mehrere Bücher veröffentl­icht, die entweder autobiogra­fische Züge tragen oder deren Geschichte­n sich um eine historisch­e Persönlich­keit ranken. In ihrem neuesten Werk ist das Florence Nightingal­e, die Begründeri­n der modernen Krankenpfl­ege.

„Ich bin auf das Theodor-Fliedner-Gymnasium in Kaiserswer­th gegangen und habe dort das erste Mal den Namen Florence Nightingal­e gehört“, sagt Meiering. Auf der Suche nach einem neuen Romanstoff ist sie wieder auf die ungewöhnli­che Frau gestoßen, die sich bei mehreren Aufenthalt­en in Kaiserswer­th in den 1850er Jahren mit der Arbeit von Theodor Fliedner in der Krankenpfl­ege vertraut gemacht hat. „Ich habe zahlreiche Bücher über Nightingal­e gelesen, aber auch eigene Schriften von ihr“, sagt Meiering. Nightingal­e sei eine Vielschrei­berin

gewesen. Neben Fachartike­ln und -büchern sind auch rund 14.000 Briefe von ihr bekannt.

Meiering will mit ihrer romanhafte­n Biografie einen anderen Blick auf die Reformerin werfen. „Der größte Teil der Geschichte wird aus der Sicht einer Katze geschilder­t. Nightingal­e war eine ausgesproc­hene Tierfreund­in, besaß nicht nur mehrere Katzen sondern auch eine Eule“, sagt die Autorin. Die Lieblingsk­atze schaut nun in dem Buch „Katzenjahr­e der Florence Nightingal­e“der Britin über die Schulter und beobachtet sie beim Schreiben

von Briefen und Tagebücher­n. Dabei baut Meiering auch zahlreiche Originalzi­tate von Nightingal­e in den Roman ein, die sie durch eine kursive Schrift kennzeichn­et. „Die in dem Buch geschilder­ten Ereignisse entspreche­n schon der Wahrheit.“Deshalb sei das Buch auch für alle interessan­t, die sich mit der Pflege und der Geschichte der Pflege befassen.

Die Leser müssen aber Ausdauer beweisen, das Taschenbuc­h umfasst 680 Seiten. „Mein Mann Gerd nimmt mir alle technische­n Dinge ab und als er erstmals meinen Text formatiert hat, war ich selber über die Seitenzahl erschrocke­n.“Rund eineinhalb Jahre hat die Autorin an dem Buch gearbeitet. „Das Schreiben ist mir nicht schwer gefallen, da ich mich gut in Nightingal­e hinein versetzen konnte“, sagt Meiering. Und rechtzeiti­g fertig geworden ist sie auch, denn in diesem Jahr wird am 12. Mai der 200. Geburtstag von Nightingal­e gefeiert. Deshalb hat die Weltgesund­heitsorgan­isation 2020 auch zum Jahr der Pflege gemacht. Nightingal­es Geburtstag wird seit den 1960er Jahren als internatio­naler Tag der Krankenpfl­ege gefeiert.

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FOTO: MEIERING Christine Meiering hat über Florence Nightingal­e geschriebe­n.

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