Rheinische Post Hilden

Die Deutsche Bahn untersucht den Zuglärm in Gruiten

In einer Antwort auf eine CDU- Anfrage räumt der Konzern mögliche Schallschu­tzmaßnahme­n ein.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Die Deutsche Bahn erstellt zurzeit für den Bereich Gruiten ein neues Lärmschutz­gutachten. Diese neue „schallschu­tztechnisc­he Erstunters­uchung“sei notwendig geworden, weil sich die Grundlage wegen einer Überarbeit­ung der Förderrich­tlinie verändert habe, teilte das Unternehme­n jetzt mit. Ein Zwischener­gebnis liege aber noch nicht vor.

Die Bahn antwortet damit auf ein Schreiben des Landtagsab­geordneten Christian Untrieser (CDU). Der hatte gemeinsam mit dem Gruitener CDU-Ortsverban­dsvorsitze­nden Jens Lemke die Schaffung eines aktiven Schallschu­tzes für die Bürger in Gruiten südlich der Bahnlinien gefordert. „Aus verschiede­nen Lärmemissi­onskarten wissen wir, dass einige Straßenzüg­e an der Bahnstreck­e sehr stark von Lärm betroffen sind”, hatte Untrieser betont. Anwohner hätten das bestätigt. Die Christdemo­kraten wollten daher wissen, „ob und wann die Bahn diesen Streckenab­schnitt mit Lärmschutz­maßnahmen, wie etwa Schallschu­tzwänden, ausstattet.“

In seiner Antwort teilt der für NRW zuständige Konzernbev­ollmächtig­te Werner Lübberink jetzt mit, der betreffend­e Bereich sei im sogenannte­n freiwillig­en Lärmsanier­ungsprogra­mm des Bundes enthalten. Grundlage sei die „Richtlinie für die Förderung von Lärmsanier­ungsmaßnah­men an

Schienenwe­gen des Bundes“, die zum 1. Januar 2019 in überarbeit­eter Fassung veröffentl­icht wurde. Sie hat bestimmte Lärmpegel als Grenzwerte festgelegt. Bei Überschrei­tung sei eine Bearbeitun­g im Rahmen des Lärmsanier­ungsprogra­mms möglich, schreibt Lübberink. Die Bedingunge­n seien „in den letzten Jahren zugunsten der Anwohner verbessert worden und haben einen größeren Umfang der Förderbere­chtigten ermöglicht”.

Sobald das Ergebnis der Untersuchu­ng vorliegt, sollen „Art und Umfang der geplanten Lärmschutz­maßnahmen mit der Kommune abgestimmt” werden, kündigt die Bahn an. Das erforderli­che Planrechts­verfahren dauere in der Regel allerdings mehrere Jahre.

Immerhin: In einem weiteren Punkt deutet der Konzernbev­ollmächtig­te eine mögliche Zusammenar­beit an. Jens Lemke hatte darauf hingewiese­n, dass Straßen. NRW für die nächsten Jahre die Erneuerung des Brückenbau­werks der L 357 plane, mit dem auch eine Streckensp­errung der Bahnlinie einhergehe. „Wir sehen eine parallel laufende Errichtung einer Schallschu­tzwand als überaus sinnvoll an“, betonte er. Lübberink nahm das Argument jetzt auf und versichert­e: „Grundsätzl­ich“werden „auch wir versuchen, verschiede­ne Baumaßnahm­en in einem Korridor zu bündeln, um die Auswirkung­en auf unsere Fahrgäste so gering wie möglich zu halten.“

 ?? RP-FOTO: RALF GERAEDTS ?? S-Bahn- und Regionalba­hn-Anschluss. Dazu regulärer Zug- und Güterverke­hr. Die Gleise durch Gruiten werden rege frequentie­rt.
RP-FOTO: RALF GERAEDTS S-Bahn- und Regionalba­hn-Anschluss. Dazu regulärer Zug- und Güterverke­hr. Die Gleise durch Gruiten werden rege frequentie­rt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany