Die Gründung der Gemeinschaft von Taizé
Die ersten sieben Brüder legten ihr Gelübde am 17.
April 1949 ab. Roger Schutz
(Foto), Max Thurian, Pierre Souvairan, Daniel de Montmollin, Robert Giscard, Axel Lochen und Albert Lacour: Sie waren die ersten Mitglieder der Communauté von Taizé. Alle sieben waren evangelische Christen. Schutz wurde als Frère Roger der erste Prior. Er hatte das Haus des Ordens 1940 in Taizé erworben. Nahe der Demarkationslinie zwischen dem besetzten Norden und dem Süden Frankreichs hatte er Flüchtlinge und untergetauchte Juden unterstützt. 1942 wurde das Haus von der Gestapo besetzt, Schutz war da gerade in der Schweiz. 1944 kehrte er zurück. Die Gemeinschaft kümmerte sich nun um Kriegswaisen, unterstützte aber auch seelsorgerisch deutsche Kriegsgefangene aus einem nahen Gefangenenlager. Dies sorgte anfangs für Konflikte mit den französischen Anwohnern. Nach der Gründung des Ordens 1949 pflegte Frère Roger als Prior stets einen guten Kontakt zur katholischen Kirche. Er war befreundet mit Karol Wojtyla, dem späteren Papst Johannes Paul II. Auf Einladung von Papst Johannes XXIII. nahm er als Beobachter am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. 1969 trat zum ersten Mal ein katholischer Glaubensbruder in die Communauté ein. Seitdem gilt Taizé als eine der frühesten ökumenischen Gemeinschaften des Christentums. Bekannt sind ihre Gesänge, die überall auf der Welt bei Gottesdiensten gesungen werden, sowie die Jugendarbeit. Frère Roger wurde 2005 bei einem Attentat von einer psychisch kranken Täterin ermordet. Sein Nachfolger als Prior war der deutsche Katholik Alois Löser.