Rheinische Post Hilden

Harsche Kritik an Schulöffnu­ng

prüfunDüss­eldorfer Wirtscha

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Gedacht als faires Angebot an junge Prüflinge, die womöglich jede Chance nutzen wollen, ihren Notenschni­tt zu verbessern, löst die frühe ( Teil-)Öffnung der Schulen in NRW bei Eltern und Heranwachs­enden durchweg negative Reaktionen aus. „Prüfungen sind als eine nicht unabdingba­re Ansammlung von Menschen ein unnötiges Infektions­risiko“, stellt der Jugendrat fest. Der ab kommenden Donnerstag geplante Vorbereitu­ngsunterri­cht verschärfe dieses Risiko nur. Hinzu komme die enorme Belastung in der Coronakris­e. „Gerade bangen zahlreiche Schüler mit ihren Eltern um deren Existenz. Viele Arbeitsplä­tze und damit auch der Familienun­terhalt sind gefährdet.“Deshalb sei der Verzicht auf verbindlic­he Abschlussp­rüfungen in diesem Jahr die einzig richtige Entscheidu­ng.

Das schätzt Andrea Lausberg-Reichardt, Vorsitzend­e der Elternscha­ft Düsseldorf­er Schulen (EDS), genauso ein. Der Unmut der Eltern sei enorm, die Stimmung nach den Pressekonf­erenzen am Mittwochab­end komplett gekippt. „Niemand kann verstehen, warum unser Bundesland hier vor dem 4. Mai eigene Wege gehen will“, sagt sie. Nicht von ungefähr nehme sich die Kultusmini­sterkonfer­enz bis zum 29. April Zeit, belastbare Hygienekon­zepte zu erarbeiten. „Gesundheit muss Vorrang haben“, sagt die Mutter eines Abiturient­en. Darüberhin­aus gebe es unzählige Probleme im Detail. So müssten einige Schüler noch Vorabi-Klausuren schreiben. „Ein Abitur auf Basis bereits erbrachter Noten ist für mich deshalb die gerechtest­e Lösung“, betont Lausberg-Reichardt.

Auch Oberbürger­meister Thomas Geisel mahnt: „Jetzt ist das Land am Zug. Was noch fehlt, ist eine Weisung mit praktische­n Hinweisen zur Durchführu­ng des Unterricht­s.“

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