Harsche Kritik an Schulöffnung
prüfunDüsseldorfer Wirtscha
DÜSSELDORF Gedacht als faires Angebot an junge Prüflinge, die womöglich jede Chance nutzen wollen, ihren Notenschnitt zu verbessern, löst die frühe ( Teil-)Öffnung der Schulen in NRW bei Eltern und Heranwachsenden durchweg negative Reaktionen aus. „Prüfungen sind als eine nicht unabdingbare Ansammlung von Menschen ein unnötiges Infektionsrisiko“, stellt der Jugendrat fest. Der ab kommenden Donnerstag geplante Vorbereitungsunterricht verschärfe dieses Risiko nur. Hinzu komme die enorme Belastung in der Coronakrise. „Gerade bangen zahlreiche Schüler mit ihren Eltern um deren Existenz. Viele Arbeitsplätze und damit auch der Familienunterhalt sind gefährdet.“Deshalb sei der Verzicht auf verbindliche Abschlussprüfungen in diesem Jahr die einzig richtige Entscheidung.
Das schätzt Andrea Lausberg-Reichardt, Vorsitzende der Elternschaft Düsseldorfer Schulen (EDS), genauso ein. Der Unmut der Eltern sei enorm, die Stimmung nach den Pressekonferenzen am Mittwochabend komplett gekippt. „Niemand kann verstehen, warum unser Bundesland hier vor dem 4. Mai eigene Wege gehen will“, sagt sie. Nicht von ungefähr nehme sich die Kultusministerkonferenz bis zum 29. April Zeit, belastbare Hygienekonzepte zu erarbeiten. „Gesundheit muss Vorrang haben“, sagt die Mutter eines Abiturienten. Darüberhinaus gebe es unzählige Probleme im Detail. So müssten einige Schüler noch Vorabi-Klausuren schreiben. „Ein Abitur auf Basis bereits erbrachter Noten ist für mich deshalb die gerechteste Lösung“, betont Lausberg-Reichardt.
Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel mahnt: „Jetzt ist das Land am Zug. Was noch fehlt, ist eine Weisung mit praktischen Hinweisen zur Durchführung des Unterrichts.“