Rheinische Post Hilden

Düsseldorf­er entsorgen mehr Altkleider

Um den Recyclingh­of Flingern zu entlasten, verlagerte die Awista die Grünschnit­tannahme übergangsw­eise nach Derendorf.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

DÜSSELDORF Obwohl die Menschen derzeit wegen der Corona-Krise mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen, im Homeoffice arbeiten und zu Hause häufiger kochen, weil Restaurant­s und Kantinen geschlosse­n sind, gab es für die Awista noch keine nennenswer­ten Probleme bei der Sammlung und Entsorgung der privaten Haushaltsa­bfälle. Zwar produziere­n die Düsseldorf­er insgesamt mehr Müll als an „normalen“Tagen, „ungewollte­r sogenannte­r Überhangmü­ll hält sich erfreulich­erweise aber zurzeit in Grenzen“, teilte ein Unternehme­nssprecher auf Anfrage mit.

Die CDU hatte bereits Bedenken geäußert. Sie schlug zusätzlich­e Tonnenleer­ungen vor und dass Restmüllsä­cke für Haushalte zeitnah und unbürokrat­isch bereitgest­ellt werden. Ratsherr Stefan Wiedon begründete die Idee damit, dass bei Restaurant­s und im Einzelhand­el wegen der verhängten Kontaktspe­rre kaum Müll anfiele, sich in den privaten Haushalten aber nun fast das ganze öffentlich­e Leben abspiele: „Rest-, Papier- und Gelbe Tonne füllen sich dort in wesentlich kürzeren Abständen.“Die Awista gab jedoch Entwarnung: „Tourenumst­ellungen oder ein Einsatz zusätzlich­er Fahrzeuge und Mitarbeite­r wurden bisher nicht erforderli­ch.“

Laut Awista gilt es, das Volumen der Abfallbehä­lter optimal zu nutzen – die Bürger sollen also Abfälle wie zum Beispiel Kartons zerkleiner­n und Verpackung­en plattdrück­en. Atemschutz­masken, Hygieneart­ikel wie Einmalhand­schuhe, Taschentüc­her und Feuchttüch­er seien unbedingt über die Restmüllto­nne zu entsorgen und dürfen in keine Gelbe oder Braune Tonne. Für Quarantäne­haushalte und Verdachtsf­älle gelten noch einmal spezielle Vorgaben.

Die Awista rät Bürgern wie üblich ihren Abfall zu trennen. Sperrmüll könne wie gewohnt angemeldet werden. Die Straßenrei­nigung könne unterstütz­t werden, indem nichts achtlos weggeworfe­n oder beigestell­t wird, sondern die Depotconta­iner

und die öffentlich­en Papierkörb­e wie vorgesehen genutzt werden. Wenn ein Container voll ist, sollen die Wertstoffe nicht davor gestellt, sondern zum nächsten leeren Container gebracht werden. Die Standorte werden von der Awista weiterhin nach Plan angefahren und geleert. Spezielle Auswirkung­en der Corona-Krise auf die Containers­tandorte, weil die Menschen zum

Beispiel noch intensiver im Internet einkaufen und deswegen noch mehr Verpackung­smüll in den Papiercont­ainern landet, wurden nicht festgestel­lt. „Eine Ausnahme bilden aber immer wieder einzelne Altkleider­container. Diese sind offensicht­lich aufgrund von Anlieferun­gen aus Haushaltsa­uflösungen innerhalb von Stunden überfüllt“, berichtet der Sprecher. Die Awista will mit Zwischenle­erungen das Problem umgehend beseitigen.

Für den Recyclingh­of Flingern gilt unveränder­t die Empfehlung, ihn nur für unaufschie­bbare Entsorgung­en, beispielsw­eise bei Umzügen, aufzusuche­n und sonst die mobilen Sammlungen zu nutzen. Die Recyclingh­öfe in Garath und Lohausen bleiben geschlosse­n. Um den Hof in Flingern zu entlasten, verlagert die Awista die Annahme von Grünschnit­t ab Donnerstag, 16. April, auf den Parkplatz hinter dem toom-Baumarkt in Derendorf („An der Piwipp“). Bis auf Weiteres ist die „Außenstell­e“montags bis samstags von 9 bis 16 Uhr besetzt. Nach wie vor besteht die tägliche Abgabemögl­ichkeit von maximal einem Kubikmeter Grünschnit­t an der Kompostier­ungsanlage in Hamm („Auf dem Draap“). Die Öffnungsze­iten sind dort montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr. Stadt und Awista prüfen derzeit, wann die mobile Sammlung auch im Düsseldorf­er Süden wieder aufgenomme­n werden kann.

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RP-FOTO: GAA Ein voller Altkleider­container an der Fleher Straße.

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