Rheinische Post Hilden

Kunstgenus­s mit klugen Worten

Sandra Abend ist Kunsthisto­rikerin und leitet das Wilhelm-Fabry-Museum. Sie hat jetzt ihren dritten Bildband herausgege­ben.

- VON ULI SCHMIDT

HILDEN „Eigentlich“ist zurzeit ein viel benutztes Word – auch in der Kunstund Literaturs­zene, weil fast alle Veranstalt­ungen abgesagt werden. So sollte eigentlich am 24. April das neue Kunst-Buch „Schlüsselb­ilder“der Hildenerin Sandra Abend offiziell vorgestell­t werden. Zusammen mit Professor Hans Körner von der Düsseldorf­er Heinrich Heine Universitä­t hat die promoviert­e Kunsthisto­rikerin einen Bildband herausgege­ben, in dem die Beiträge und Ergebnisse eines interdiszi­plinären Symposiums, das Ende 2018 im Haus der Universitä­t statt fand, veröffentl­icht werden. Man kann es jetzt kaufen. Und wer schaut und liest, lernt viel aus der Kunstgesch­ichte – auch auf dem Sofa zuhause.

Schlüsselb­ilder, so die Autorin, seien kulturell, politisch und emotional Wende-Punkte. Zu diesen Werken zählen beispielsw­eise Edvard Munchs berühmter „Schrei“(zwischen 1893 und 1910 in verschiede­nen Versionen entstanden) ebenso wie William Turners Gemälde „Rain, Steam and Speed“, das 1844 erstmals ausgestell­t wurde. Paul Gauguins großformat­ige Farb-Impression­en: „Woher kommen wir, was sind wir, wohin gehen wir “, die er 1897-98 auf Tahiti auf Leinwand bannte, bereichern den Bildband, der im Münchener „morisel“Verlag – als dritter in der Reihe nach „Vorbildern“und „Der schöne Mensch und seine Bilder“erschienen ist.

Es ist einfach schön, darin zu blättern, weil der Fokus immer auf die Bilder gelenkt wird – und Kunsthisto­riker wie Werner Busch, Oskar Bätschmann, Wolfgang Ullrich, Klaus Honnef dazu kluge Beiträge schreiben. Auch ein Kapitel zum ersten „Selfie“in der Fotografie darf nicht fehlen. Das steuert der Hildener Michael Ebert bei: Im Kapitel „America First“bespricht der Fotograf und Hochschul-Dozent das schwarz-weiße Selbst-Porträt des Robert Cornelius von 1838, das als erste fotografis­che Abbildung eines Menschen

gilt. Sandra Abend kommentier­t das neue Buch so: „ Kunstgenus­s in Zeiten, in denen man sich nicht treffen muss.“

Ebenso lesenswert ist der Band „Der schöne Mensch und seine Bilder“, ebenfalls von Sandra Abend und Hans Körner herausgege­ben. Das Buch geht anhand vieler Bilder und Aufsätze der zeitlos spannenden Frage nach: Was macht einen Menschen zu einem schönen Menschen und seinen Körper zu einem schönen Körper? Das war schon in der Antike ein große

Nachdem von Seiten der Landesregi­erung ein komplettes Betretungs­verbot für Kinder und deren Familien ausgesproc­hen wurde, findet seit Mitte März auch in den Caritas Kindergärt­en kein normaler Alltag statt. Aktuell werden in neun der elf Caritas-Kitas Kinder von Eltern betreut, die in systemrele­vanten Berufen arbeiten. Meist bewegt sich die Anzahl der zu betreuende­n Kinder zwischen zwei und fünf. Sie werden von jeweils zwei Erziehern betreut.

Auch den Eltern, die mit ihren Kindern zuhause bleiben müssen schicken die Erzieher Anregungen und Impulse für die Gestaltung der Zeit daheim. Seien es Ausmalbild­er,

Thema und ist es bis heute, wo Schönheits­ideale inzwischen digital produziert werden.

Und da wir ja alle möglichst zu Hause bleiben sollen, noch ein dritter und letzter Tipp: „Vor-Bilder“– Ikonen der Kulturgesc­hichte, ebenfalls von Sandra Abend und Hans Körner. In dem Buch geht es um Vorbilder und Nachbilder, und Bilder mit hohem Überredung­spotential – vom Faustkeil über Botticelli­s Venus bis John Wayne. Interessan­t, überrasche­nd, spannend.

So gehen die Kitas mit der Coronakris­e um

Mitmachges­chichten, Anleitunge­n zum Basteln oder digitale Vorleseges­chichten. Neben diesen Impulsen ist es Bereichsle­iter Klaus Faulhaber-Birghan wichtig, dass die Kitas in dieser Zeit weiterhin für die Sorgen der Eltern ansprechba­r sind. „In vielen Gesprächen, die wir mit den Eltern führen, geht es um Ängste, die unter anderem die Zukunft, die berufliche Situation oder finanziell­e Nöte betreffen“, sagt Faulhaber-Birghan. Für viele Familien aus nicht systemrele­vanten Berufen sei es zunehmend schwierige­r, die Betreuungs­situation über Wochen zu organisier­en. Die Erreichbar­keit aller Kita-Leitungen sei via Telefon gewährleis­tet. malu

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FOTOS: MICHAEL EBERT Michael Ebert schreibt in dem Buch seiner Frau über das allererste Selfie der Geschichte, das er hier als Replik zeigt.
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Dr. Sandra Abend mit ihrem neuen Kunstband „Schlüsselb­ilder“.

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