Der Abgang der Caritas schmerzt noch lange
gemeinsamen Gespräch eingeladen oder aufgesucht. Mit Erfolg: 2019 wurden lediglich zwei Räumungsklagen bekannt gegeben.
Doch auch die Arbeitsvermittlung bei Flüchtlingen zeigte Erfolg: In enger Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen konnten 2019 32 Flüchtlinge in Praktika und Arbeitsstellen vermittelt werden. Viele haben sich auch selbstständig auf Arbeitssuche begeben; in einigen Fällen konnten sie sogar Jobs finden. Von den 32 in den Arbeitsmarkt vermittelten Haaner Flüchtlingen haben sechs eine Ausbildung in den Bereichen Pflege, Einzelhandel, Elektrik und Technik begonnen.
In Haan wohnten 2019 rund 200 minderjährige Geflüchtete, die in den Haaner Kindergärten und Schulen untergebracht waren. So gut wie alle Flüchtlingskinder besuchten über drei Jahre einen Kindergarten. Die Unter-Dreijährigen sind vorwiegend mit einer Betreuung im Kindergarten oder in der Tagespflege versorgt worden.
Der Bericht weist noch eine Vielzahl weiterer Punkte auf – von Begegnungen und Festen über Schulungen bis hin zur Entwicklung des ehrenamtlichen Engagements. „Die Zahl der an der Flüchtlingshilfe interessierten Personen hat sich nicht verändert“, heißt es da. So wurden weiterhin mehr als 160 Personen über den Mail-/ und Postverteiler der Caritas-Flüchtlingshilfe in Haan erreicht.
Jedoch setzte sich der Caritas zufolge ein Negativtrend des Vorjahres fort, so dass auch 2019 die Zahl der regelmäßig aktiven Ehrenamtlichen rückläufig war. Zum Jahresende waren rund 60 Personen in unterschiedlichen Projekten engagiert. Gründe für den Rückgang seien wie
Selten waren 15 Seiten bedrucktes Papier so aussagekräftig: Genau auf diesem Umfang hat der Caritas-Kreisverband Mettmann seinen vorerst letzten Jahresbericht für die Arbeit mit Flüchtlingen und Wohnungslosen in Haan veröffentlicht. Es ist ein eindrucksvolles Dokument vielfältiger Tätigkeit geworden, die den Alltag von Flüchtlingen, aber auch Wohnungslosen, die in vielen gesellschaftlichen Bereichen sonst einfach durchs Raster fallen würden, sinnvoll und hoffnungsvoll gestaltet hat. Professionelle Arbeit mit erfahrenen Kräften, dazu eine ideale Vernetzung und Motivation ehrenamtlicher Kräfte – so stellt man sich erfolgreiche Arbeit mit Gruppen am Rande unserer Gesellschaft vor, die dauerhaft Früchte tragen kann, wenn sie vernünftig fortgesetzt wird. Und genau da gibt es jetzt diverse Fragezeichen: Der erste Präsentationstermin des neuen Anbieters European Homecare unlängst im Stadtrat ließ in wichtigen Bereichen noch so manche Antwort vermissen – etwa im Hinblick auf die Arbeit mit den Wohnungslosen im Stadtgebiet, die nicht einfach zu einer Beratungsstelle
kommen, sondern sich oft abschotten (nicht zuletzt wegen einer Suchtproblematik). Nun darf man von einem neuen Anbieter nicht eine nahtlose Anschluss-Arbeit verlangen, erst recht nicht, wenn man weiß, dass um die Akten der betreuten Personen momentan ein heftiger Streit zwischen Stadtverwaltung und Caritas tobt. Doch Aktenlage hin oder her: Unabhängig von allen Übergangsscharmützeln bleibt festzuhalten, was dieser Caritas-Jahresbericht für 2019 inhaltlich aussagt, und das sollte nach aufmerksamer Lektüre für jeden klar sein: Die Stadt Haan hat einen hochkompetenten Anbieter verloren.