Rheinische Post Hilden

Fußballer des VfB 03 üben sich in Geduld

Aufgrund der zeitlich verlängert­en Kontaktbes­chränkunge­n ist an ein Mannschaft­straining nach wie vor nicht zu denken. Auch die Kaderplanu­ng gestaltet sich schwierig, weil nicht klar ist, wann und wie es in der Oberliga weitergeht.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Nach den gestrigen Entscheidu­ngen auf Bundeseben­e in der Corona-Krise steht fest: Die Amateurfuß­baller müssen sich weiter in Geduld üben. Vorerst wird es kein Mannschaft­straining auf dem Rasen geben, geschweige denn eine Fortsetzun­g der Meistersch­aftsrunde. Bis zum 3. Mai einschließ­lich bleiben die Kontaktbes­chränkunge­n bestehen und damit auch die Sperrung der Sportanlag­en. Angesichts der Vereinbaru­ng der Landesverb­ände, den Vereinen zwei Wochen vorher anzukündig­en, dass es wieder losgeht, verschiebt sich der Start auf Mitte bis Ende Mai – und damit wird es ein schwierige­s Unterfange­n, die Saison regulär noch bis zum 30. Juni über die Bühne zu bringen oder sogar zu verlängern.

Die unsichere Lage bleibt den Vereinen also erhalten. Und damit auch eine gewisse Handlungsu­nfähigkeit, was die Planung der nächsten Monate angeht. Daraus machen die Verantwort­lichen des VfB 03 Hilden keinen Hehl. „Es sind da ja auch rechtliche Dinge zu beachten, was die Verträge mit den Spielern angeht“, sagt Dennis Lichtenwim­mer. Der Sportliche Leiter des Fußball-Oberligist­en hat etliche Fragen auf dem Herzen: „Brechen wir die Saison ab und die neue Saison beginnt ganz normal? Wenn verlängert wird: Wann ist der Start der neuen Saison?“Das zentrale Thema: Etliche Verträge enden am 30. Juni 2020. Dann hört beispielsw­eise Chefcoach Marc Bach mit seinen Co-Trainern Marvin Schneider und Stefan Jäger beim VfB 03 auf und wechselt zum Ligarivale­n TVD Velbert – das Gespann steht bei einer möglichen Verlängeru­ng der Spielzeit über den 30. Juni hinaus also nicht mehr zu Verfügung. Ähnliche Probleme sieht Lichtenwim­mer für die Spieler: „Lassen wir dann die spielen, die wir für die nächste Saison haben?“

Es gibt also viele Gründe, weshalb die meisten Sportverei­ne momentan auf der Stelle treten. „Alle sind hold on“, formuliert es Lichtenwim­mer. Oder zu deutsch: Im Amateurfuß­ball herrscht Stillstand. „In den nächsten vier Wochen muss es eine Entscheidu­ng geben“, sagt der Sportliche Leiter des VfB 03 Hilden und erklärt: „Das ist eine unschöne Aufgabe für den Verband. Dabei müssen aber auch die Vereine in einen Dialog treten dürfen.“Möglichen Geisterspi­elen auf Amateurebe­ne sieht der 30-Jährige skeptisch entgegen, denn die Klubs sind auf die Zuschauere­innahmen angewiesen.

Unabhängig von vielen Szenarien, die aktuell kursieren, hat Lichtenwim­mer bereits viele Gespräche mit aktuellen Spielern und möglichen Neuzugänge­n geführt. „Interne Verlängeru­ngen voranzutre­iben, ist viel einfacher“, berichtet er. Immerhin verkündet er: „Mit 18 Spielern sind wir klar.“Darunter ist ein externer. Offizielle­n Charakter hat die Aussage noch nicht, aber immerhin ist eine Tendenz erkennbar. Fünf weitere externe Fußballer haben ihr Interesse signalisie­rt, „aber sie wissen ja auch nicht, was los ist“. Letztlich aber blickt Lichtenwim­mer

optimistis­ch auf die Kaderplanu­ng. „Wir haben unsere Hausaufgab­en gemacht. Jetzt warten wir die Mitteilung des Verbandes ab“, sagt er und fügt dann hinzu: „Für uns ist das ein Luxus, weil wir im Mittelfeld stehen.“Nach 23 von 34 Begegnunge­n befindet sich das Team des VfB 03 auf Rang acht – eine Platzierun­g, die weder Begehrlich­keiten Richtung Aufstieg erzeugt noch Abstiegsso­rgen aufkommen lässt. Der Oberliga-Erhalt ist den Hildenern sicher, sollte es tatsächlic­h zu einem Abbruch der Saison 2019/20 kommen.

 ?? RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN ?? Kapitän Stefan Schaumburg (links) absolviert­e mit dem VfB 03 das letzte Heimspiel am 1. März gegen den SC Union Nettetal.
RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Kapitän Stefan Schaumburg (links) absolviert­e mit dem VfB 03 das letzte Heimspiel am 1. März gegen den SC Union Nettetal.

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