Rheinische Post Hilden

IHK will Verbesseru­ngen für die Gastronomi­e und Hotellerie

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DÜSSELDORF (nic) Die Industrieu­nd Handelskam­mer begrüßt die Beschlüsse zu den Lockerunge­n für den Handel, findet aber, dass sie zu kurz greifen. Es gelte, die gesamte Handelsbra­nche als Versorger im Auge zu behalten, sagte IHK-Hauptgesch­äftsführer Gregor Berghausen. „Ein Drittel der Händler im IHK-Bezirk erwartet einen Rückgang des Jahresumsa­tzes von über 25 Prozent“, sagt Berghausen. „Wir regen an, die Sonntagsöf­fnung über den Großhandel und den Lebensmitt­eleinzelha­ndel hinaus für den Einzelhand­el insgesamt anzuwenden. So könnten die Frequenzen der Kunden entzerrt werden.“

Unerlässli­ch sind aus Sicht der IHK Verbesseru­ngen bei den Regelungen für Gastronome­n und Hotels. „Ihnen wird derzeit kaum Perspektiv­e geboten, den Betrieb wieder aufzunehme­n“, sagt Berghausen. Dabei sei die Lage in Düsseldorf noch kritischer als im Landesdurc­hschnitt: Im IHK-Bezirk erwarten demnach 60 Prozent einen Rückgang ihres Jahresumsa­tzes

von mehr als der Hälfte. Im Land sind es knapp 40 Prozent. Der Ausfall des eigentlich besonders guten Messejahre­s mit vielen Großmessen, die Reisebesch­ränkungen und der Verlust der Tagestouri­sten schlügen hier durch.

Berghausen weist darauf hin, dass viele Unternehme­n bereit seien, zusätzlich­e Maßnahmen zu ergreifen, um die Kunden zu schützen. „Viele Betriebe sagen uns, dass sie bereit sind, Einschränk­ungen zu akzeptiere­n, weil für sie die Gesundheit an erster Stelle steht.“Das Gastgewerb­e stehe Gewehr bei Fuß, um wieder zu starten. Laut IHK-Umfrage brauchen 90 Prozent der Unternehme­n des Gastgewerb­es im Bezirk nur einen organisato­rischen Vorlauf von bis zu einer Woche.

Die Industrieu­nternehmen im IHK-Bezirk könnten unterdesse­n mit einem blauen Auge davonkomme­n. Mehr als 40 Prozent rechnen zwar für das Jahr mit einem Umsatzrück­gang zwischen zehn und 25 Prozent, rund 16 Prozent mit einem Rückgang zwischen 25 und 50 Prozent. Die Situation ist für rund sieben Prozent insolvenzb­edrohend. Beruhigend sei aber, dass rund zwei Drittel den Rückgang als nicht insolvenzb­edrohend bewerten.

Berghausen wünscht sich außerdem Hilfe durch die Politik bei der Beschaffun­g von Schutzarti­keln: „Laut IHK-Umfrage setzen knapp 80 Prozent der Unternehme­n im IHK-Bezirk auf Prävention durch Mundschutz, Handschuhe und Desinfekti­onsmittel“, sagt er.

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RP-FOTO: ABR IHK-Hauptgesch­äftsführer Gregor Berghausen

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