Rheinische Post Hilden

Zweierlei Maß

Ratssitzun­g in Haan

-

Gärten werden gepflegt – vermehrter Grünabfall. Bei Wohnungen/ Häusern wird verstärkt Frühjahrsp­utz inklusive Ausmisten und Renovierun­g durchgefüh­rt, was zu erhebliche­m Restmüll führt. Also, wohin damit?

Wer den Hildener Bauhof kennt, weiß, dass bei Abgabe von Papier/ Pappe, Grünabfall, Schrott und Elektrosch­rott dies kontaktlos geschieht. Die Leute fahren mit ihren Autos vor, laden ihren Müll in die dafür vorgesehen­en Container und fahren wieder weg. Mitarbeite­r des Bauhofes stehen in ausreichen­den Abstand in einem Verschlag mit Scheibe und achten darauf, ob alles richtig abgeladen wird. Ab und an sind Pressen zu bedienen, aber auch dann kann Abstand gewährleis­tet werden. Aus meiner Sicht haben die Mitarbeite­r dieses Bereiches deutlich weniger Nähe zu Menschen als zum Beispiel VerkäuferI­nnen, KassiererI­nnen eines Supermarkt­es. Von daher wird es Zeit für die Stadt darüber nachzudenk­en, die zentrale Werkstoffa­nnahme wieder zu öffnen. Vielleicht verringert sich ja auch dann der illegal abgelagert­e Müll.

Baurechte vor Gesundheit­sschutz des Stadtrates und der städtische­n Angestellt­en. Fazit des RP-Redakteurs: Die letzte Ratssitzun­g – trotz allgemeine­r Corona-Kontaktspe­rre – war völlig überflüssi­g.

Für den Bürger bleibt die Erkenntnis, dass sich durch die strikte Terminieru­ng der Bürgermeis­terin nur für Bauvorhabe­n unter anderem eines CDU-Stadtratsm­itglieds ein zeitlicher Nutzen ergab. Offensicht­lich wird hier mit zweierlei Maß vorgegange­n: Für Bürger gilt strikte Kontaktspe­rre,

für Bauherren gelten Sonderrech­te.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich in der Sitzung niemand infiziert hat, und mit diesen Bauvorhabe­n nicht weitere Luxusimmob­ilien, sondern auch sozialer Wohnungsba­u beschlosse­n wurde.

Die „peinliche“Standortwa­hl für die zukünftige Polizeiwac­he ist sicherlich der Überlastun­g der zuständige­n Abteilunge­n der Stadt durch die „Luxusbaute­n“zuzuschrei­ben .... nun im Büro der neuen Gleichstel­lungsbeauf­tragten hängen.

Wenn dann doch wenigstens einmal nach sechs Jahren eine Ausstellun­g von einer Auswahl der knapp 800 Kunstwerke umfassende­n stadteigen­en Sammlung der breiten Öffentlich­keit im Bürgerhaus zugängig gemacht würde: Eine Ausstellun­g, die nichts kostet – außer den Arbeitsstu­nden für die Hängung!

Newspapers in German

Newspapers from Germany