Rheinische Post Hilden

So meistern die Haaner Seniorenhe­ime die Corona-Krise

- VON PETER CLEMENT

HAAN Musiker, die im Garten auftreten, sodass die Senioren in einigem Abstand und sogar vom Gebäude aus das Konzert mitverfolg­en können, Einzelbetr­euung statt Gruppenang­ebote – das Seniorenhe­im Carpe Diem in Haan bemüht sich in diesen Tagen ganz besonders darum, dass auch trotz Abstandsre­gelung und Besucherve­rbot die kleinen Freuden für die Bewohner nicht ganz verloren gehen.

„Die Stimmung ist natürlich etwas gedrückt“, berichtet Thorsten Wichert, der Leiter der Einrichtun­g an der Düsseldorf­er Straße. Doch mit dem Problem hätten zurzeit schließlic­h alle zu kämpfen. Immerhin: Was Personalei­nsatz und die Besetzung mit Pflegekräf­ten anbelange, „sind wir gut aufgestell­t“, sagt Wichert, auch dank sorgfältig­er Vorbereitu­ng. Krankheits­fälle gebe es noch keine, Hilfe von außen benötige man momentan nicht.

Wenige Stunden zuvor hatte Landrat Thomas Hendele für den Kreis Mettmann einen „Aufruf an alle Bürgerinne­n und Bürger“gestartet, „die über pflegerisc­he Sachkenntn­isse verfügen, aber derzeit nicht in diesem Bereich arbeiten, und die bereit sind, unterstütz­end tätig zu werden.“

Sie werden gebeten, sich online zu registrier­en. Dafür habe der Kreis Mettmann auf seinem Karrierepo­rtal einen Zugang geschaffen (https://karriere.kreis-mettmann.de). Mit der Registrier­ung erklärt man sich bereit, dass die eingegeben­en Daten an die Pflegeeinr­ichtungen weitergege­ben werden dürfen.

Insbesonde­re die Pflegeeinr­ichtungen stünden mit erkrankten Bewohnern, aber auch mit erkranktem oder unter Quarantäne gestelltem Personal vor großen Herausford­erungen. Erschwert werde die Situation noch durch die Corona-Aufnahmeve­rordnung, die die Einrichtun­gen sowohl hinsichtli­ch der räumlichen als auch der personelle­n Kapazitäte­n vor teils kaum lösbare Probleme stelle, betonte

Hendele. „Dies wurde uns in einem Treffen mit den Einrichtun­gsträgern am Mittwoch sehr eindringli­ch vermittelt.“

In Haan scheint der Druck in dieser Hinsicht zurzeit noch nicht ganz so groß zu sein, wie auch eine Mitteilung des Seniorenhe­ims Stella Vitalis nahelegt. Man bedanke sich „ganz herzlich bei unseren hervorrage­nd motivierte­n Mitarbeite­rn, die fachlich qualitativ hochwertig­e Arbeit leisten“, heißt es da. Des Weiteren erfreue man sich „an bestehende­n Partnersch­aften in diesen schwierige­n Zeiten“, betont Heimleiter­in Susanne Stelter.

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FOTO: OLIVER BERG/DPA Das Kontaktver­bot ist zurzeit eine der größten Herausford­erungen für Mitarbeite­r und Bewohner.

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