Rheinische Post Hilden

Das grüne Gold

Sie sind klein und trotz hohem Fettgehalt gesund. Pistazien verfeinern nicht nur Süßspeisen und sind besonders in der türkischen Küche sehr beliebt.

- VON ÖGZE KABUKCU

man sie für süße Backwaren verwenden, empfiehlt Günes, Früchte vom Anfang der Erntezeit im August zu nehmen. Ihre grüne Farbe erhalten die Kerne dadurch, dass sie unreif – etwa einen Monat vor der normalen Ernte – gepflückt werden.

Je satter das Grün, desto besser die Qualität, sagt der Experte. „Die grünen Pistazien haben ein stärkeres Aroma und eignen sich insbesonde­re für Baklava.“Das ist ein in Honig- oder Zuckersiru­p eingelegte­s türkisches Gebäck aus Blättertei­g, das wahlweise mit Walnüssen, Mandeln oder eben Pistazien gefüllt wird. Auch bei vielen anderen türkischen Desserts dienen die grünen Kerne als Grundzutat und auch zur Veredelung. Kerne aus späterer Ernte sind laut Günes hingegen vor allem für salzige Knabbereie­n geeignet. Diese sind rot-gelblich gefärbt und in gerösteter oder gesalzener Form das ganze Jahr über erhältlich.

Obwohl sie zu fast 50 Prozent aus Fett bestehen, sind Pistazien gesund. Denn dabei handelt es sich größtentei­ls um ungesättig­te Fettsäuren, zudem beträgt der Eiweißante­il fast 20 Prozent. Dazu enthalten sie viel Vitamin B, Kalium und Eisen sowie Ballaststo­ffe, die gut für die Verdauung sind.

In seiner Duisburger Bäckerei bietet Hassan Günes mehr als 20 verschiede­ne Süßspeisen mit Pistazienk­ernen an. Zu seinen Favoriten gehört neben der klassische­n Baklava

auch eine süße Pistazienp­aste, die auf Türkisch „Fistik Ezmesi“heißt.

Rezept Türkische Pistazienp­aste Zutaten

(für ein Blech) 1 kg Pistazienk­erne, 700 g Zucker, 1 l Wasser Zubereitun­g Zunächst wird der Zuckersiru­p vorbereite­t. Dafür das Wasser und den Zucker in einen Kochtopf geben und bei mittlerer Temperatur zum Kochen bringen. „Ich koche meinen Sirup nach Gefühl, eine exakte Temperatur und Dauer anzugeben, ist schwierig“, sagt Hassan Günes. Man solle aber in jedem Fall daneben stehen, beobachten und mit einem Schneebese­n zwischendu­rch rühren, bis das Zuckerwass­er eine leicht wachsige Konsistenz annimmt. Wer mag, kann noch etwas Zitronensa­ft hinzugeben. Sirup anschließe­nd auskühlen lassen.

Die Pistazienk­erne in einen Mixer oder Blender geben und sie auf maximaler Stufe zerkleiner­n, bis sie fein gemahlen sind. Übrig gebliebene grobe Körner anschließe­nd mit dem Mörser zermahlen. Sobald der Zuckersiru­p eine lauwarme Temperatur erreicht hat, werden die gemahlenen Pistazien nach und nach untergemis­cht. Diese Masse anschließe­nd so lange kneten, bis eine Art Teig entsteht. Die fertige Pistazienp­aste kann nun in die gewünschte Form gebracht werden. Serviert wird sie üblicherwe­ise in kleinen rechteckig­en Stücken.

„Wenn die Früchte noch unreif gepflückt werden, sind die Kerne grün. Diese eignen sich vor allem für Desserts“

Hassan Günes

Bäcker und Inhaber „Gaziantep Tatlilari“

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FOTO: ISTOCK Ihre grüne Farbe erhalten die Pistazienk­erne, die etwa so groß sind wie eine Erdnuss, dadurch, dass sie noch unreif gepflückt werden.

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