Apotheker erklären die Schutzmasken
Ab Montag sollen alle in der Öffentlichkeit Mundund Nasenmasken tragen. Die Apotheker in Hilden, Haan und Langenfeld erklären, welche Masken wie schützen und wie man sie reinigt.
HILDEN/HAAN Über den Sinn oder Nutzen von Masken für alle in der Öffentlichkeit wurde in den vergangenen Wochen kontrovers diskutiert. Inzwischen sind sich alle Experten einig: Es bringt was. „Mit dem Tragen einer Maske oder eines einfachen Mund-Nasen-Schutzes kann jeder auf einfache Art und Weise dazu beitragen, dass sich das Coronavirus weniger verbreitet“, erklärt Dr. Jürgen Wunderlich, Pressesprecher der Apotheker in Hilden, Haan und Langenfeld.
Es gibt drei mittlerweile drei Kategorien von Schutzmasken. Community-Masken sind selbst gefertigte Mund-Nasen-Masken meist aus Stoff. Wer sie trägt, vermindert den Tröpfchenauswurf etwa beim Husten. Er schützt sich zwar nicht selbst, aber alle in seiner Umgebung. Wenn alle in der Öffentlichkeit diese Masken tragen, werden auch alle dadurch geschützt. Selbst genähte Masken seien oft noch angenehmer zu tragen als ein Schal, erläutert Wunderlich. Sie schließen dichter ab und haben so einen besseren Effekt, besonders, wenn der verwendete Stoff dicht gewebt und zweilagig ist: „Wichtig ist, dass die Masken mindestens einmal täglich mindestens bei 60 Grad Celsius mit Vollwaschmittel gewaschen werden.“
Medizinischer
Mund-NasenSchutz schützt das Gegenüber vor möglicherweise infektiösen Tröpfchen in der Atemluft des Trägers. OP-Masken können bei festem Sitz begrenzt auch den Träger der Maske schützen, sagt der Apotheken-Sprecher. Dies sei jedoch nicht deren primäre Zweckbestimmung. Diese
Masken könnten in Mangelsituationen nach 30-minütiger trockener Hitzebehandlung bei 65–70 Grad Celsius im Umluft-Backofen wiederverwendet werden. Bei Masken, die als medizinischer Mund-NasenSchutz eingesetzt werden, handele es sich um Medizinprodukte, die meistens auf der Verpackung ein CE-Kennzeichen tragen.
(FFP2 und können die Atemluft so weit filtern, dass Viren kaum durchkommen. Diese Masken (mit und ohne Ventil) sind nur für Ärzte und Pflegepersonal gedacht, da diese durch den direkten Patientenkontakt einer hohen Ansteckungsgefahr ausgesetzt
Filter-Masken FFP3)
sind. Weil die Masken zurzeit weltweit sehr knapp sind, wird empfohlen, sehr sparsam mit ihnen umzugehen. Die Filter-Masken können – ebenso wie ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz – bei Versorgungsengpässen bis zu maximal zweimal dekontaminiert und wiederverwendet werden, erklärt Wunderlich. Masken aus den USA, Kanada, Australien und Japan könnten mangels Temperaturbeständigkeit für eine Dekontamination mit trockener Hitze nicht geeignet sein. Für eine Reinigung im privaten Bereich könne man einen Umluft-Backofen nutzen. Einfach die Maske bei 65 bis 70 Grad Celsius
dreißig Minuten im Ofen belassen. In der Mikrowelle funktioniere das nicht, warnt der Apotheker.
Ganz wichtig auch für Maskenträger: Abstand halten, regelmäßig und gründlich die Hände waschen, Husten oder Niesen in die Armbeuge. „Beim Anziehen einer Maske ist darauf zu achten, dass die Innenseite nicht kontaminiert wird. Die Hände sollten vor dem Aufsetzen und nach dem Absetzen gründlich mit Seife gewaschen oder desinfiziert werden“, erklärt Wunderlich. Um eine Kontaminierung der Hände zu vermeiden, sollte die Außenseite der Maske möglichst nicht berührt werden.