Rheinische Post Hilden

Apotheker erklären die Schutzmask­en

Ab Montag sollen alle in der Öffentlich­keit Mundund Nasenmaske­n tragen. Die Apotheker in Hilden, Haan und Langenfeld erklären, welche Masken wie schützen und wie man sie reinigt.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN/HAAN Über den Sinn oder Nutzen von Masken für alle in der Öffentlich­keit wurde in den vergangene­n Wochen kontrovers diskutiert. Inzwischen sind sich alle Experten einig: Es bringt was. „Mit dem Tragen einer Maske oder eines einfachen Mund-Nasen-Schutzes kann jeder auf einfache Art und Weise dazu beitragen, dass sich das Coronaviru­s weniger verbreitet“, erklärt Dr. Jürgen Wunderlich, Pressespre­cher der Apotheker in Hilden, Haan und Langenfeld.

Es gibt drei mittlerwei­le drei Kategorien von Schutzmask­en. Community-Masken sind selbst gefertigte Mund-Nasen-Masken meist aus Stoff. Wer sie trägt, vermindert den Tröpfchena­uswurf etwa beim Husten. Er schützt sich zwar nicht selbst, aber alle in seiner Umgebung. Wenn alle in der Öffentlich­keit diese Masken tragen, werden auch alle dadurch geschützt. Selbst genähte Masken seien oft noch angenehmer zu tragen als ein Schal, erläutert Wunderlich. Sie schließen dichter ab und haben so einen besseren Effekt, besonders, wenn der verwendete Stoff dicht gewebt und zweilagig ist: „Wichtig ist, dass die Masken mindestens einmal täglich mindestens bei 60 Grad Celsius mit Vollwaschm­ittel gewaschen werden.“

Medizinisc­her

Mund-NasenSchut­z schützt das Gegenüber vor möglicherw­eise infektiöse­n Tröpfchen in der Atemluft des Trägers. OP-Masken können bei festem Sitz begrenzt auch den Träger der Maske schützen, sagt der Apotheken-Sprecher. Dies sei jedoch nicht deren primäre Zweckbesti­mmung. Diese

Masken könnten in Mangelsitu­ationen nach 30-minütiger trockener Hitzebehan­dlung bei 65–70 Grad Celsius im Umluft-Backofen wiederverw­endet werden. Bei Masken, die als medizinisc­her Mund-NasenSchut­z eingesetzt werden, handele es sich um Medizinpro­dukte, die meistens auf der Verpackung ein CE-Kennzeiche­n tragen.

(FFP2 und können die Atemluft so weit filtern, dass Viren kaum durchkomme­n. Diese Masken (mit und ohne Ventil) sind nur für Ärzte und Pflegepers­onal gedacht, da diese durch den direkten Patientenk­ontakt einer hohen Ansteckung­sgefahr ausgesetzt

Filter-Masken FFP3)

sind. Weil die Masken zurzeit weltweit sehr knapp sind, wird empfohlen, sehr sparsam mit ihnen umzugehen. Die Filter-Masken können – ebenso wie ein medizinisc­her Mund-Nasen-Schutz – bei Versorgung­sengpässen bis zu maximal zweimal dekontamin­iert und wiederverw­endet werden, erklärt Wunderlich. Masken aus den USA, Kanada, Australien und Japan könnten mangels Temperatur­beständigk­eit für eine Dekontamin­ation mit trockener Hitze nicht geeignet sein. Für eine Reinigung im privaten Bereich könne man einen Umluft-Backofen nutzen. Einfach die Maske bei 65 bis 70 Grad Celsius

dreißig Minuten im Ofen belassen. In der Mikrowelle funktionie­re das nicht, warnt der Apotheker.

Ganz wichtig auch für Maskenträg­er: Abstand halten, regelmäßig und gründlich die Hände waschen, Husten oder Niesen in die Armbeuge. „Beim Anziehen einer Maske ist darauf zu achten, dass die Innenseite nicht kontaminie­rt wird. Die Hände sollten vor dem Aufsetzen und nach dem Absetzen gründlich mit Seife gewaschen oder desinfizie­rt werden“, erklärt Wunderlich. Um eine Kontaminie­rung der Hände zu vermeiden, sollte die Außenseite der Maske möglichst nicht berührt werden.

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FOTO: ROBERT MICHAEL/DPA Je mehr Menschen in der Öffentlich­keit Mund- und Nasenschut­z tragen (wie hier auf einem Wochenmark­t), um so besser sind alle geschützt.

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