Rheinische Post Hilden

Gruiten hat eine ausgezeich­nete Metzgerei

Auf Regionalit­ät legt Alexander Hennig, Inhaber der Metzgerei A. Rauschmann, großen Wert. Das zahlt sich auch in der Corona-Krise aus.

- VON ALEXANDER RIEDEL

GRUITEN Ein kontinuier­licher Wandel prägt die Geschichte der Metzgerei A. Rauschmann „Unser Betrieb ist nach und nach gewachsen“, erklärt Metzgermei­ster Alexander Hennig, der das Geschäft vor drei Jahren von seinen Schwiegere­ltern übernahm. Einiges ist in der inzwischen 115-jährigen Firmengesc­hichte jedoch immer gleich geblieben: Da wäre zum einen der Standort: Seit ihrer Gründung im Jahr 1905 ist die Gruitener Fleischere­i im markanten Haus an der Bahnstraße 36 beheimatet und für die täglich frische Wurstprodu­ktion wird dort bis heute auch geschlacht­et. „95 Prozent unseres Angebots machen wir selbst“, betont der gebürtige Haaner Hennig, der bereits im Betrieb seine Ausbildung absolviert­e. Der nutzt bis heute kurze Wege statt langer industriel­ler Lieferkett­en. „Die Schweine werden praktisch nur um die Ecke gefahren“, versichert der Geschäfts-Inhaber. Das sei nicht nur angesichts des Klimawande­ls ein Vorteil, sondern zahle sich auch beim Versuch aus, unnötige Kontakte zu vermeiden. „Wir müssen nicht auf eine Vielzahl anderer Lieferante­n zurückgrei­fen“, erklärt Hennig, und fährt fort: „Der Bauer lädt die Landschwei­ne an unserer Haustür ab und wir machen was Leckeres daraus.“

Besonderes Lob zollt der Inhaber seinen rund 20 Mitarbeite­rn: Die müssten derzeit unter schwierige­ren Bedingunge­n und Einhaltung aller strengen Schutzvors­chriften – und in kleinerer Besetzung – die gleiche Arbeit bewältigen. In der letzten Zeit habe es viele Vorbestell­ungen gegeben, auch Gerichte des Mittagstis­ches hätten viele Kunden mitgenomme­n. „Das Ladengesch­äft blieb gleich“, berichtet der 40-Jährige. Brach lag dafür erwartungs­gemäß das Catering für Firmen und Privat, die aktuell geschlosse­n sind oder ihren Betrieb auf Homeoffice umgestellt haben. Eine starke Nachfrage habe es im Geschäft saisonal bedingt nach Lammfleisc­h gegeben, aber auch Entenbrust, Rinderoder Schweinefi­lets gingen über die – durch Acrylglas geschützte – Ladentheke. Besondere Renner seien aber weiter die Wurstwaren, insbesonde­re die Fleischwur­st im Ring, sagt Hennig, der im Traditions­betrieb die fünfte Generation repräsenti­ert.

Gegründet von Hermann Pabst erlangte der Betrieb schließlic­h den Familienna­hmen seines Schwiegers­ohnes Adolf Rauschmann, der die

Fleischere­i mit seiner Ehefrau übernahm. (Auch der zusätzlich­e Name „Valbert“kam später durch Einheirat zustande. Tradition hat im Betrieb längst auch die Teilnahme an den bundesweit­en „Meisterstü­cke-Wettbewerb­en für Fleisch und Wurstkultu­r“. Davon künden auch einige Pokale und Urkunden im Verkaufsra­um. Die haben jüngst Gesellscha­ft bekommen: Für die eigenen Produkte „Gruitener Streichmet­t“, „Gruitener Saftschink­en“und die hauseigene Salsiccia gab es von der Jury jeweils Gold.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Alexander Hennig ist Inhaber der Metzgerei Rauschmann. Sie zieht Kunden aus der ganzen Region an .

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