Maskenpflicht in weiteren Bundesländern
Hessen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Berlin und Hamburg ziehen nach, NRW-Städte drängen.
BERLIN (dpa/epd) Eine Bedeckung von Mund und Nase zum Schutz vor einer Übertragung des Coronavirus wird in weiteren Bundesländern zur Pflicht. Am Dienstag beschlossen Hessen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Berlin und Hamburg sowie Potsdam eine Maskenpflicht mindestens für öffentliche Verkehrsmittel. In den meisten Bundesländern soll der Schutz auch beim Einkaufen getragen werden. Um Mund und Nase zu bedecken, sei kein medizinischer Mundschutz nötig, sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Auch ein Schal oder ein Tuch sei möglich.
Die Maskenpflicht soll in den meisten Fällen ab kommendem
Montag, 27. April, gelten, in Schleswig-Holstein ab 29. April. Für Menschen, die nicht in der Lage seien, sich entsprechende Schutzmasken zu besorgen, solle es in Berlin dezentrale Ausgabestellen geben, kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) an. In der
Bundeshauptstadt gilt die Pflicht nur für Busse und Bahnen.
In Schleswig-Holstein und Hessen gilt die Pflicht dann auch in Geschäften, in Hamburg darüber hinaus für Wochenmärkte. In Hessen hatte bereits Hanau eine Maskenpflicht beschlossen, am Dienstag zog dann auch Frankfurt nach, bevor die Landesregierung den Beschluss für das ganze Land traf. In Brandenburg bleibt die Maskenpflicht zunächst auf die Landeshauptstadt Potsdam beschränkt. Auch in Rheinland-Pfalz könnte es eine Maskenpflicht geben. Noch vor dem Wochenende hatten Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern eine Maskenpflicht beschlossen. Am Montag zog Bayern nach.
In NRW forderte SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty eine landesweit einheitliche Regelung zum Maskenschutz. „Denkbar sind beispielsweise Verpflichtungen im ÖPNV, bei Behördengängen oder in Geschäften“, teilte Kutschaty mit. Auch mehrere Bürgermeister dringen auf eine landesweite Regelung und kündigten an, andernfalls mit einer kommunalen Verfügung sogenannte Alltagsmasken für bestimmte Bereiche der Stadt verpflichtend einzuführen. Am Montag hatte bereits Münster als erste nordrhein-westfälische Großstadt eine Maskenpflicht für Geschäfte und Busse sowie Bereiche der öffentlichen Verwaltung ab kommendem Montag beschlossen.