Handel streitet über Sonntagsöffnung
In NRW öffnen am Mittwoch Ikea-Häuser. Karstadt Kaufhof startet 49 Filialen mit reduzierter Fläche.
DÜSSELDORF/ESSEN (dpa) Die Ikea-Möbelmärkte in Nordrhein-Westfalen öffnen ihre Pforten am Mittwoch. „Wir freuen uns über die Möglichkeit, in NRW wieder für unsere Kunden zu öffnen“, sagte Deutschland-Chef Dennis Balslev. Dank einer Sonderregelung der Landesregierung durften Möbelhäuser bereits seit Montag wieder Kunden einlassen, auch wenn ihre Verkaufsflächen deutlich größer sind als die sonst zulässigen maximalen 800 Quadratmeter. Ikea bereite die Öffnung intensiv und sorgfältig vor, höchste Sicherheits- und Hygieneauflagen würden eingehalten.
Die Essener Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat inzwischen bundesweit knapp 50 ihrer insgesamt 170 Filialen mit stark eingeschränkter Verkaufsfläche wieder geöffnet. Unter anderem in Hessen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern stehen Standorte den Kunden wieder zur Verfügung, wie aus einer Übersicht des Unternehmens hervorgeht. Auf einer reduzierten Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern werde das gesamte Sortiment angeboten.
Auch die Elektronik-Warenhäuser MediaMarkt und Saturn öffnen im Laufe dieser Woche wieder, und zwar in elf Bundesländern und mit verkürzten Öffnungszeiten. Um dies zu ermöglichen, werden die Verkaufsflächen vorübergehend auf je 800 Quadratmeter verkleinert, wie der Konzern MediaMarktSaturn mitteilte. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche geeinigt, dass kleine und mittlere Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche wieder öffnen dürfen. Viele Bundesländer erlauben größeren Händlern, ihre Flächen entsprechend abzuriegeln.
Nun fordern Teile des Handels die Öffnung auch am Sonntag.
„Bei der Sonntagsöffnung geht es darum, den Nicht-Lebensmittelhändlern die Möglichkeit zu geben, wenigstens einige der durch die Ladenschließungen weggefallenen Umsätze zu kompensieren“, erklärte der Handelsverband HDE. Ihm schwebt eine auf das laufende Jahr befristete Regelung vor. Lebensmittelhändler sind jedoch dagegen. Auch die Gewerkschaft Verdi wies die Forderung umgehend zurück. „Die Behauptung, man könne Arbeitsplätze durch eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten sichern, ist eine Mär“, sagte Vorstand Stefanie Nutzenberger.