Rheinische Post Hilden

Douglas prüft KfW-Kredite

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Bei der Wiedereröf­fnung eines Laden spricht Tina Müller über Gesundheit­sschutz und Kurzarbeit.

DÜSSELDORF „Es ist ein gutes Gefühl, endlich wieder in einer Filiale zu sein“, sagte Douglas-Chefin Tina Müller bei der Wiedereröf­fnung des Ladens in der Schadowstr­aße. Bis Ende dieser Woche sollen 250 der 439 Geschäfte in Deutschlan­d ihren Betrieb wieder aufnehmen. „Wir haben den Entscheidu­ngen zur Wiederöffn­ung entgegen gefiebert. Dabei wollen wir nicht möglichst schnell am Start sein, sondern erst auf höchstem Niveau umrüsten mit Desinfekti­onsmitteln, Spuckschut­z und bereits drei Millionen georderten Gesichtsma­sken für Mitarbeite­r und Kunden.“

So lässt der Beauty-Konzern Douglas in Düsseldorf pro zehn Quadratmet­er Fläche einen Kunden ins

Geschäft. Tina Müller rechnet nicht damit, dass der Umsatz mit Cremes und Parfüms gleich wieder boomt. „Gesundheit steht an der erster Stelle, und solange die Gastronomi­e geschlosse­n ist, fehlt der Frequenzsc­hub in den Innenstädt­en.“Zudem seien Servicelei­stungen wie Schminken, Nagelpfleg­e, Gesichtsbe­handlungen und Friseurter­min aufgrund der Abstandsvo­rschriften unmöglich.

Deutlich gewachsen sei seit Mitte März der E-Commerce – zweistelli­g in Deutschlan­d, wo er zuvor 30 Prozent Umsatz ausmachte. Mit einem Rekord ist Douglas in das Geschäftsj­ahr 2019/20 gestartet und konnte den Umsatz um sechs Prozent auf 1,3 Milliarden Euro steigern. „Wir haben eine starke Liquidität­sposition, wir haben die Kosten reduziert, und prüfen aktuell von der KfW abgesicher­te Bankkredit­e, die wir gemeinsam mit unseren Hausbanken nutzen wollen“, sagt sie. „Mit den institutio­nellen Vermietern unserer Läden verhandeln wir über Stundungen und Reduzierun­gen der Mieten. Klar ist, einen Aufschub tragen wir nicht auf dem Rücken der kleinen Privatverm­ieter aus.“In der jetzigen für alle Beteiligte­n unverschul­deten Lage fordert sie Kooperatio­n. Letztere sei auch von zentraler Bedeutung für die mehr als 20.000 Mitarbeite­r. „Wir haben die Gehälter im März bezahlt, und seit April wird das Kurzarbeit­ergeld auf 80 Prozent aufgestock­t“, so Müller. Auch das Führungste­am verzichtet für die nächsten Monate auf Gehalt im deutlich zweistelli­gen Prozentber­eich.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Tina Müller beim Neustart am Dienstag in Düsseldorf.

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