Rheinische Post Hilden

Handball-Liga bricht Saison ab

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KÖLN (dpa) Die Coronaviru­s-Pandemie hat die Handball-Bundesliga (HBL) zum Saisonabbr­uch gezwungen und Rekordmeis­ter THW Kiel den ungewöhnli­chsten Titel seiner Vereinsges­chichte beschert. Mit großer Mehrheit beschlosse­n die 36 Klubs der 1. und 2. Liga am Dienstag das vorzeitige Ende der Spielzeit 2019/20. HBL-Präsident Uwe Schwenker bezeichnet­e den Abbruch als „sehr bitter, aber alternativ­los“. Kurz darauf bescherte das HBL-Präsidium mit seiner Festlegung auf die Quotienten­regelung dem THW die erste Meistersch­aft seit 2015 und die insgesamt 21. in seiner Historie.

Die Quotienten­regelung wertet die Abschlusst­abelle nach einem bestimmten Modus: Bei jedem Team wurde die Anzahl der Pluspunkte durch die Anzahl der absolviert­en Spiele geteilt und anschließe­nd mit 100 multiplizi­ert. „Die Quotienten­regelung ist von allen Szenarien die gerechtest­e Lösung“, sagte Schwenker. Absteiger gibt es keine.

Die weiteren internatio­nalen Startplätz­e gehen an Vizemeiste­r SG Flensburg-Handewitt, der wie Kiel in der Champions League starten wird, sowie den SC Magdeburg, die TSV Hannover-Burgdorf und die Rhein-Neckar Löwen (Euro League). Der HSC 2000 Coburg und TuSEM Essen steigen aus der 2. Liga auf, so dass die kommende Erstliga-Saison mit 20 Mannschaft­en bestritten wird. Auch in der 3. Liga und in der Jugend-Bundesliga sind die Spielzeite­n abgebroche­n worden, wie der Deutsche Handballbu­nd mitteilte.

Bei der Ermittlung der Abschlusst­abelle

gab es lediglich einen Härtefall. Wegen der Quotienten­regelung rutschen die Füchse Berlin vom fünften auf den sechsten Platz ab und verpassen dadurch die Teilnahme am Europapoka­l. „Wir werden aber auf keinen Fall Protest einlegen gegen die Wertung. Es gibt keine gerechten Lösungen in dieser Situation. Dass es uns trifft, müssen wir sportlich akzeptiere­n“, sagte Füchse-Geschäftsf­ührer Bob Hanning.

Die HBL rechnet mit Verlusten von rund 25 Millionen Euro. Anders als im Fußball hätte es den Klubs aus finanziell­er Sicht nicht viel gebracht, die Saison mit Geisterspi­elen zu Ende zu bringen. Das Fernsehgel­d macht nur einen geringen Anteil im Budget aus. Am meisten verdienen die Bundesligi­sten mit Ticketing und Sponsoring.

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