Rheinische Post Hilden

Nach Oktoberfes­t-Absage hoffen Schaustell­er weiter auf eine Kirmes

München hat keine Auswirkung­en auf die Planung von Schaustell­er-Chef Oliver Wilmering. Er fordert aber eine klare Definition von Großverans­taltungen.

- VON NICOLE KAMPE

DÜSSELDORF Dass das Oktoberfes­t in München abgesagt wurde, hat Schaustell­er-Chef Oliver Wilmering nicht überrascht. Schon in den vergangene­n Tagen sei das für ihn immer wahrschein­licher geworden, „das Oktoberfes­t ist aber nicht vergleichb­ar mit der größten Kirmes am Rhein, mit Crange“, sagt Wilmering. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass zumindest eine abgespeckt­e Version der Kirmes in diesem Jahr in Düsseldorf stattfinde­n wird. „Es ist schwierig“, sagt der Schaustell­er, trotzdem arbeitet er weiter an einem Konzept, das er aber erst vorlegen kann, wenn Bund und Länder klar definieren, was eine Großverans­taltung ist. Bisher sei nur sicher, dass die Einschränk­ungen bis zum 31. August gelten, „wir müssen aber wissen, was wir dürfen und was nicht“.

Dass es Möglichkei­ten gibt, davon ist Oliver Wilmering überzeugt. Die Absage des Oktoberfes­tes habe keine Auswirkung­en auf seine Planung, in München gebe es viel mehr Besucher, die aus der ganzen Welt anreisen, „das Oktoberfes­t ist eine Bierzeltve­ranstaltun­g“, sagt Wilmering. „Bei uns liegt der Fokus auf den Schaustell­ern“, weiß auch Schützen-Chef Lothar Inden, der alle Ideen mitträgt, solange sie regelkonfo­rm sind. „Wir haben das Thema noch nicht ad acta gelegt“, sagt Inden, trotzdem wird es in seinen

Augen immer unwahrsche­inlicher, dass Fahrgeschä­fte aufgestell­t werden. Sollte etwas schiefgehe­n, sich das Coronaviru­s weiter ausbreiten, „würde man uns dafür verantwort­lich machen“, so Inden. Denn es ist der St.-Sebastianu­s-Schützenve­rein Düsseldorf 1316, der das Volksfest veranstalt­et. Bis Ende des Monats will man sich nun Zeit lassen, ehe man endgültig entscheide­t. „Und irgendwie ist es egal, was wir sagen, wir können es nicht richtig machen“, sagt Inden. Er fordert, dass es mehr finanziell­e Hilfen geben muss für die Betreiber der Fahrgeschä­fte und Buden, weil viele Existenzen

auf dem Spiel stehen. Nicht nur die möglichen Absagen der großen Feste in Düsseldorf und Crange bereiten den Schaustell­ern Bauchschme­rzen, „auch von den kleinen Schützenve­reinen hagelt es gerade Absagen“, sagt Wilmering, der aber dankbar ist, dass er von Stadt und Politik unterstütz­t wird. „Die Kirmes ist das bedeutends­te Ereignis für Düsseldorf“, sagte Oberbürger­meister Thomas Geisel zuletzt. Er will Gespräche führen mit Schützen und Schaustell­ern und ist offen für Vorschläge, solange Infektions­schutz, Hygienereg­eln und Kontaktver­bote eingehalte­n werden.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany