Rheinische Post Hilden

Prozess um Handel mit Amphetamin gestartet

- VON WULF KANNEGIESS­ER

FLINGERN Mehr als 20 Kilo konsumfähi­ges Amphetamin, das in Drogenkrei­sen auch „Speed“genannt wird, soll ein Dealer (34) in zwei Wohnungen von Kumpanen und in seinem eigenen Zuhause an der Dorotheens­traße gebunkert und zum Weiterverk­auf portionier­t haben. Über diese Vorwürfe verhandelt seit Dienstag das Landgerich­t.

Der Angeklagte, dem Verbindung­en zu Rockern der „Hells Angels“nachgesagt werden, war Ende 2019 verhaftet worden, hat zu allen Vorwürfen bisher geschwiege­n. Jetzt aber will er am nächsten Prozesstag doch aussagen. Mit angeklagt ist einer der beiden Wohnungsge­ber, ein 48-jähriger Mieter von der Birkenstra­ße. Welche Rolle dabei ein weiterer Verdächtig­er mit dem Spitznamen „Schäferhun­d“spielte, ist bisher noch unklar.

Spektakulä­r war der illegale Drogenhand­el Ende 2019 in die Schlagzeil­en geraten: Bei einer Verkehrsko­ntrolle verschütte­te ein Familienva­ter (31) rund zwei Liter

Amphetamin-Öl im Innern seines Autos, verletzte dabei seinen siebenjähr­igen Sohn, der dann tagelang behandelt werden musste. Wie herauskam, hatte der Familienva­ter das hoch konzentrie­rte Drogen-Öl zuvor in einer Wohnung an der Birkenstra­ße gekauft.

Dort hatte, das ergab eine Durchsuchu­ng, der mutmaßlich­e Dealer in Wohnräumen und im Keller fast zwanzig Kilo konsumfähi­ges Speed gebunkert plus Zutaten für weitere fast 40 Kilo Amphetamin. Insgesamt ging die Kripo von rund 73 Kilogramm

Amphetamin aus, im Verkaufswe­rt von fast 750.000 Euro, die damals aus dem Verkehr gezogen wurden.

Der nun mitangekla­gte Wohnungsmi­eter hatte sich zunächst auf dem Dachboden des Mietshause­s an der Birkenstra­ße versteckt, war aber entdeckt und festgenomm­en worden. Er habe den 34-Jährigen sofort schwer belastet und auch gestanden, selbst bei der Verpackung der Drogen geholfen zu haben, heißt es nun. Der Prozess geht am 6.Mai weiter.

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Gregor Leber (vorne rechts)
FOTO: WUK Die Angeklagte­n mit ihren Anwälten Reinhard Leis (stehend) und Gregor Leber (vorne rechts)

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